Schlagwort-Archiv: Interview

Interview mit Professor David Mech

L. David Mech erforschte seit den 1960ern die Lebensweise und das Verhalten von frei lebenden Wölfen. Er gilt als einer der weltweit führenden Experten für Wolfsverbände. Seit 1979 hatte er eine Professur am Departement of Ecology and Behavioral Biology der Universität von Minnesota und den Vorsitz der IUCN Wolf Specialist Group, den er immer noch aktiv ausübt. Seine Ergebnisse haben das bis dahin klischeehafte Verständnis von Wolfsrudeln korrigiert und den Wolf als wichtigen Bestandteil des natürlichen Lebensraums identifiziert. Natürlich hat er als US-Wissenschaftler von dem deutschen Phänomen der „vererbten Rudelstellungen“ noch nichts gehört, war aber sofort bereit, unsere Fragen zu beantworten (=> Übersetzung). Weiterlesen

Interview mit Dr. Dorit Feddersen-Petersen

Dr. Dorit Feddersen-Petersen ist Ethologin und Fachtierärztin für Verhaltenskunde mit Zusatzbezeichnung Tierschutzkunde. Als Dozentin am Institut für Haustierkunde der Universität Kiel leitete sie die Arbeitsgruppe vergleichende Verhaltensforschung. Sie wies als erste durch Kreuzungszüchtungen nach, dass die Hunderassen vom Wolf abstammen und nicht, wie man bis dahin annahm, teilweise vom Schakal. Ihre Bücher „Hundepsychologie“ und „Ausdrucksverhalten beim Hund“ zählen zu den Standardwerken der Verhaltensforschung über Kaniden. Derzeit arbeitet Dr. Feddersen-Petersen an ihrem neuen Buch „Verhaltensentwicklung beim Hund“, das im nächsten Jahr erscheinen wird. Die namhafte Wissenschaftlerin und Tierschutzexpertin folgt dem Motto: „Wissen schützt Tiere.“

Ein ganz herzliches Dankeschön von klargestellt, dass sie sich für dieses Interview bereit erklärt hat!

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Interview mit Professor Kurt Kotrschal

Kurt Kotrschal1Kurt Kotrschal ist Professor für Verhaltensbiologie an der Universität Wien.  Er und sein Team forschen im Wolf Science Center, das Professor Kotrschal mitbegründete, zu hormonalen, kognitiven und energetischen Aspekten sozialer Organisation, zunehmend auch zur Mensch-Tier-Beziehung. Hier werden Hunde- und Wolfsrudel beobachtet und deren Verhalten untersucht. Professor Kotrschal ist als Nachfolger von Konrad Lorenz ausgewiesener Hunde- und Wolfsexperte und Autor mehrerer Sachbücher.  2013 erhielt er für  das Buch „Wolf – Hund – Mensch. Die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung“ den Preis für das österreichische Wissenschaftsbuch des Jahres.

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Interview mit Thomas Riepe

Thomas Riepe arbeitet als Tierpsychologe, Fachjournalist und Fachbuchautor. Er ist als Referent tätig und schreibt regelmäßig Artikel für die kynologische Fachpresse. Riepe veröffentlichte bisher acht Bücher, unter anderem „Hunde halten mit Bauchgefühl“, „Herz, Hirn, Hund“, „Da muss er durch“ und „Hundeartige“. Er ist Chefredakteur und Herausgeber des Fachmagazins CANISUND, das sich neben Haushunden auch mit Wildhunden beschäftigt. Die Talkshow „Riepes Hundetalk“ läuft seit 2012 beim TV-Lernsender NRWISION.

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Barbara Ertel – ein gescheitertes Interview

Barbara Ertel ist Erfinderin der Rudelstellungslehre. Sie präsentierte die Lehre erstmals 2010 auf einem Hundeforum, und zugleich sich selbst als einzige Person, die „angeborene Rudelstellungen“ bei Hunden erkennen kann. Dass einige Hundehalterinnen sie ernst nahmen, zu ihr pilgerten und für die Einschätzung ihrer Hunde Geld zu zahlen bereit waren, hat sie vermutlich selbst am meisten überrascht. Seitdem bezog Ertel hohe Einnahmen aus Hundeeinschätzungen, Welpenbild-Begutachtungen und weiteren RS-Angeboten. Natürlich wollten wir ihr die Gelegenheit einer Stellungnahme zu den vielen Unstimmigkeiten geben, die uns in ihren Behauptungen über vererbte Rudelstellungen und über ihr angebliches Wissen aufgefallen sind.

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Bloch in „Wölfe und Kinder“ 01/2014

Wolf Magazin

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© Günther Bloch (Kosmos Verlag)

Bislang überwiegt in Fachkreisen die Meinung, dass Wölfe zwar mit einem biologischen Instinktrepertoire ausgestattet sind, jedoch ihr “Verhaltensstatus” (Feddersen-Petersen 2008: die einem Individuum eigene soziale Stellung innerhalb einer Gruppe), generell von einer interaktiv wirkenden Kombination aus vererbten und erlernten Komponenten gekennzeichnet ist. Um zu verstehen, wie Evolution den “trade-off” zwischen Kontinuität und Flexibilität gelöst hat, ist es notwendig zu verstehen, wie Gene, Erfahrung und Verhalten proximat miteinander verknüpft sind. Weiterlesen