Der Gärtnermeister Karl Werner soll sich über ein Jahr hinweg die Zeit genommen haben, einer damals 19-jährigen Welpeninteressentin sein so genanntes Rudelstellungs-Wissen weiter zu geben, indem er an die 60 Würfe mit ihr begutachtete, beobachtete und anhand dieser Würfe seine Erkenntnisse erläuterte. Barbara Ertel gibt an, sie habe die Entwicklung dieser Welpen mitverfolgen können und zwar über einen Zeitraum von acht Wochen von deren Geburt bis zur Abgabe.
Diese intensive „Schulung“ gab ihr die Sicherheit, um im Anschluss an ihre Lehrzeit erstens mit dem angeblich im September 1969* an sie überlassenen Welpen – ein so genannter „NLH“ aus Karl Werners letztem Wurf – zurecht zu kommen, und zweitens anhand dieses Wissens in Eigenstudien über einen Zeitraum von 30 Jahren (bis 1999) die „vererbten Rudelstellungen“ für Welpen, Junghunde UND erwachsene Hunde feststellen zu können.
Der letzte Wurf von Karl Werner lag aber nachweislich im Oktober des Jahres 1968. Im Jahr darauf hat er die Zucht „vom Pflänzerland“ aufgegeben, wohl weil er einen starken Konkurrenten im Eurasier-Verein hatte, der ihm das Leben schwer machte.
Wir haben Zeitzeugen befragt, die Karl Werner als einen rechtschaffenen, aber recht einfachen Mann bezeichnen, dessen Lebensaufgabe sein Gärtnereibetrieb war. Die Zucht von Wolf-Chows „lief so nebenher“, und von einem ehemaligen, langjährigen Mitarbeiter der Gärtnerei wissen wir, dass nicht Karl Werner, sondern dieser Mitarbeiter mit der Versorgung und Betreuung der jeweiligen Würfe beauftragt war. Dieser hat nach eigener Aussage von „vererbten Rudelstellungen“ während seiner gesamten Zeit bei Werners weder etwas gehört, geschweige denn irgendwelche Auflagen befolgen müssen, die einer Aufzucht gemäß vRS angemessen gewesen wären. Auch ist den Zeitzeugen nichts darüber bekannt, dass Karl Werners Ahnen jemals etwas mit dem Verkauf arbeitsfähiger Jagdrudel an Adelshäuser zu tun hatten.
Selbst eng mit ihm befreundete Züchterkollegen, deren gemeinsames Interesse die Wolfspitz-Chow-Zucht war und aus deren Verein „Kynologische Gemeinschaft für Wolfspitz und Chow Züchter“ die späteren Eurasier-Vereine (ab 1973) hervorgingen, hatten noch nie etwas aus seinem Munde über diese „vererbten Rudelstellungen“ gehört.
Es stellt sich außerdem die Frage, wie es Karl Werner – neben seiner Tätigkeit im Gärtnereibetrieb – möglich gewesen sein soll, mit seinem „Lehrling“ an die 60 Rassehundwürfe nicht nur zum Zeitpunkt des ersten Welpenschlafbildes zu begutachten, sondern diese auch mehrfach für LÄNGERE Zeiträume zu besuchen – denn anders ist ein aussagekräftiges BEOBACHTEN wohl nicht möglich.
Der ganze Aufwand für ein Wissen, welches er nur den von ihm betreuten Züchtern und seinem „Lehrling“ zugute kommen ließ, es jedem Anderen jedoch vorenthielt? Möge Jede/r seine eigenen Schlüsse daraus ziehen …
Seine Enkelin Anja Martin, die von Barbara Ertel schriftlich und telefonisch kontaktiert wurde, hat innerhalb der Familie von den „vererbten Rudelstellungen“ nie etwas gehört. Sie wurde von Barbara Ertel gebeten, ein paar Bilder ihrer Ahnen zur Verfügung zu stellen, die sie auf dem Speicher gefunden hatte. Ertel gab vor, ein Buch über „einen der ersten Eurasierzüchter“ schreiben zu wollen und sicherte sich die Rechte an den Fotos sowie am Namen „Karl Werner“ später mit einem notariellen Schreiben an Anja und ihren Bruder, das von beiden auch gegengezeichnet wurde. Natürlich ohne irgendein Angebot von seiten der Frau Ertel zur finanziellen Entschädigung oder Beteiligung an den späteren Einnahmen des „Vereins“. Zumindest gab es ein Belegexemplar des Buches umsonst.
*) Diese Angabe stammt aus Ertels Buch „Der Verständigungsschlüssel zum Hund“
Zitat: „Ertel gab vor, ein Buch über “einen der ersten Eurasierzüchter” schreiben zu wollen und sicherte sich die Rechte an den Fotos sowie am Namen “Karl Werner” später mit einem notariellen Schreiben an Anja und ihren Bruder, das von beiden auch gegengezeichnet wurde.“
Aha, also doch. Frau Ertel hat sich nie wirklich in der Vergangenheit damit befaßt und mit diesem Trick lediglich ihr vielversprechendes Cluster abgesteckt. Diese Information, von der ich ausgehe, dass sie verifizierbar ist und auch die Befragungen weiterer Zeitzeugen ergibt das Bild der mutmaßlich arglistigen Täuschung und somit schrammt Frau Ertel, wie schon mal geschrieben, ganz arg an der Grenze zum Betrug. Belogen hat sie ihre Nachläufer mit ihren „Erzählungen“ in jedem Fall und es wäre interessant zu wissen, ob das die Ertelschen Jünger denn so ganz und gar ausgeblendet haben? WOLLEN die denn so derart verladen werden oder ist es ihnen wurscht, weil sie endlich „etwas“ gefunden haben, womit sie ihre Unfähigkeit, den/die eigenen Hund/e zu erziehen, irgendwie passend reden können?
Weil’s ja so bequem ist?