Mit dem folgenden Interview entsprechen wir dem Wunsch einiger RS-Aussteiger, die aktuellen Zustände im verbliebenen Restzirkel um Barbara Ertels Rudelstellungsverein publik zu machen. Angehängt an das Interview findet sich das Statement der Aussteigerin, die mit der Bitte einer Veröffentlichung an uns herantrat. Sie hat, wie wir meinen, den Titel sehr treffend gewählt. Weiterlesen
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Rudel-Dämmerung
Wir erinnern uns an das schöne Bild von glücklichen, freudig miteinander „arbeitenden“ Hunden, das uns gemalt wurde. Werden Hunde ihrer „angeborenen Stellung“ gerecht gehalten und vom Menschen unbehelligt gelassen, so blühen sie auf, hieß es. Jäger interessierten sich nicht mehr für die Jagd, aggressive Hunde verlören ihre Aggressionen. Der zu zahlende Preis sei der, dass die Hunde immer weniger Interesse am Menschen zeigten. Dafür aber herrsche im korrekt zusammengestellten, „strukturierten“ Rudel friedliches Zusammenleben unter glücklichen Hunden. Draußen liefen Hunde „in Struktur“ stets „wie an einer Perlenschnur“ hinter einander her. Zweiflern wurde immer wieder gesagt: „man muss es gesehen und erlebt haben“. Das allerdings wurde von Anfang an schwergemacht. Diese angeblich so paradiesischen Vorgänge liefen hinter immer undurchsichtigeren Zäunen ab, Fremde wurden verjagt.
Doppelbesatz! Was tun?
Manche Hundetrainer haben Rudelstellungsideen übernommen und praktizieren unter verschiedenen Begriffen ihre eigenen RS-Varianten. Keine dieser Varianten fordert eine obligatorische Trennung von Hunden, denn „Fehlbesatz“ und „Doppelbesatz“ sind alleinige Spezialität der RS-Vereinsführerin Barbara Ertel mit ihrer Lehre „Rudelstellungen Original“. In wirklichen Rudeln gäbe es dieses Problem natürlich nicht: gerade Kaniden gleicher Position im Verband arbeiten normalerweise besonders eng zusammen. Weiterlesen
Rudelstellungen und Wissenschaft
Das zentrale Element der RS-Lehre sind die sieben „vererbten Rudelstellungen“ bei Hunden, bezeichnet mit den wissenschaftlich klingenden Kürzeln VLH, NLH, MBH, V2, V3, N2 und N3. Sie können Laien zunächst plausibel erscheinen. Immerhin gibt es im Tierreich wirklich angeborene Kasten bei einigen staatenbildenden Insektenarten, z.B. bei Ameisen. Und Kaniden nehmen in Verbänden tatsächlich unterschiedliche Ränge und Rollen ein. Allerdings sind keine Beobachtungen von Hunden oder Wölfen bekannt (=> Bloch 2014), die in irgendeiner Form auf vererbte Rudelstellungen passen würden. Von den verschiedenen Erklärungen der Vereinsgründerin Barbara Ertel, woher sie diese sieben Stellungen habe, hält keine einer Überprüfung stand. Weder ihr noch einer ihrer Anhängerinnen ist es bisher gelungen, ein „strukturiertes Rudel“ zusammenzustellen, in dem solche Stellungen real beobachtbar wären. Da nur Ertel selbst die Stellungen sehen kann, entziehen sie sich ohnehin der objektiven Untersuchung. Weiterlesen
„Dreimal N2 geht gar nicht“
Der folgende Bericht basiert auf einem wahren Fall aus dem RS-Forum. Zum Schutz der Privatsphäre wurden die Namen der Personen geändert.
Die Hobbyzüchterin Anna T. ist in Tränen aufgelöst: Soeben wurde sie von Barbara Ertel angewiesen, zwei ihrer drei Hunde abzugeben. Weiterlesen