Kommentar aus Züchtersicht

Sowohl Petra Krivy als auch Angelika Lanzerath sind VDH-Züchterinnen von Hirtenhunden (Slovensky Cuvac bzw. Kuvasz) mit langjähriger Erfahrung und viel Liebe für ihre Rassen. Petra Krivy ist zudem Zuchtrichterin.

Beiden ist außerdem gemein, dass sie als ministeriell anerkannte Sachverständige des Landes NRW autorisiert sind, Verhaltensüberprüfungen durchzuführen. Auch legen beide besonderes Augenmerk auf verhaltensauffällige bzw. problematische Hunde bzw. der betreffenden Hund-Mensch-Beziehungen.

Petra Krivy betreibt ihre Hundeschule „Tatzen-Treff“ im Kreis Olpe im Sauerland und ist zudem gefragte Referentin zu Aufzucht und Erziehung von Hunden. Als Fachbuchautorin schrieb sie mehrere Bücher u. a. in Zusammenarbeit mit Udo Gansloßer und Angelika Lanzerath.

Angelika Lanzerath leitet seit 2001 nach langjähriger Zusammenarbeit mit Günther Bloch die Abteilung Erziehung der von Bloch gegründeten Hunde-Farm „Eifel“. Auch Angelika Lanzerath hält bundesweit Seminare und Vorträge zu zucht- und erziehungsrelevanten Themen und veröffentlichte als Co-Autorin mit Petra Krivy mehrere Fachbücher.

Kommentar zu den angeblich „vererbten Rudelstellungen“

Seit geraumer Zeit geistern teils fanatisch vertretene Thesen zu angeblich vererbten Rudelstellungen (in der Folge vRS genannt) in der Hundeszene herum. Als Urvater dieser Pseudo-„Erkenntnisse“ wird Karl Werner, ein 1902 geborener Hundezüchter, benannt. Dessen Aufzeichnungen – oder was auch immer zu dem Thema (miss-)gebraucht werden kann – haben Ende 1960 eine „neue Heimat“ bei und unselige Verbreitung durch Barbara Ertel gefunden.

Seltsamerweise können sich befragte Weggefährten Werners an derartige Aufzeichnungen, konkrete Kommentare in Züchterkreisen oder auch nur ansatzweise spekulative Äußerungen nicht erinnern. Warum aber sollte Werner seine für ihn sicherlich bahnbrechenden Beobachtungen nicht mitgeteilt haben, wenn es diese dann so gegeben haben sollte?

Und selbst WENN es derartige Spekulationen gegeben hätte – und nichts weiter als Spekulationen wären es ja gewesen! -, so müsste man diese in einen Zeitkontext setzen, der ebenfalls heute nicht mehr existiert. Vor gut 50 Jahren wurde der Genetik noch eine wesentlich höhere und ausschließlichere Rolle zubemessen, als es nach heutigem Wissensstand gerechtfertigt ist. Die Mutmaßung der allein übergeordneten Rolle von Genen geriet mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms Anfang 2000 ins Wanken. Bald nach der ersten Euphorie stellte sich nämlich heraus, dass dieser zweifelsohne gewaltige Entdeckerschritt nicht gleichzeitig die erhoffte und vermutete Antwort auf alle Fragen darstellte. Da musste mehr sein, was den Menschen (und jedes weitere Lebewesen!) ausmacht! Spork schreibt bezeichnend, dass „der 26. Juni 2000 (…) nicht nur den Höhepunkt des `genomischen Zeitalters´ (markiert), sondern zugleich den Beginn der `Postgenomik´ und (…) damit auch einen wichtigen Impuls für das Gebiet der Epigenetik (liefert).“ (Spork, S. 34) Noch deutlicher sagt es Rudolf Jaenisch, Pionier der Gentechnik und Stammzellenforschung: „Das Jahrzehnt der Genetik ist schon lange vorbei. Wir befinden uns jetzt mitten im Jahrzehnt der Epigenetik.“ (Spork, S. 17) Und bildlich beschreibt es Joachim Bauer: „Ein Konzertflügel kann für sich alleine keine Musik machen. Das Instrument genügt nicht, es muss jemand auf ihm spielen. Wer aber `spielt´ auf den Genen?“ (Bauer, S. 8) Heute weiß man, dass „aus der Umwelt kommende und durch die Seele erzeugte Signale (…) den Organismus in die Lage (versetzt), sich – durch Regulation der Genaktivität – sowohl an sich ändernde Umweltbedingungen als auch an sich verändernde zwischenmenschliche Beziehungen anzupassen.“ Und wir sollten nicht so vermessen sein zu denken, dass das, was auf zwischenmenschliche Beziehungen zutrifft, nicht auch auf zwischenhundliche Beziehungen zutreffen könnte!

Behauptet wird:

Jeder Hund ist mit einer vererbten und fest angelegten Stellungsqualität versehen, die er im Optimalfall in einem siebenköpfigen Rudel ausleben kann, wo jeder vorgesehene Stellungstyp nur einmal vorkommt.

Unsere Beobachtung aus jahrzehntelanger Praxis als Züchter und Zuchtwart:

Wären Führungsqualitäten so unumstößlich vererbt, so müssten sie in der Folge ja auch lebenslang wirken. Souveräne Hunde, die sich in einer gewachsenen Hundegruppe als führungstaugliche Individuen bewiesen haben, füllen diese Rolle aber durchaus nicht zwangsläufig bis zu ihrem endgültigen Schließen der Augen aus. Alterungsprozesse und schwindende Kräfte werden von jüngeren Gruppenmitgliedern bemerkt und es wird darauf reagiert. Vielleicht völlig unbemerkt und unterschwellig, vielleicht mit deutlichen Spannungen vollziehen sich dann Wechsel in der Gruppenstruktur. Jetzt als Mensch dem Althund (im Sinne von altem Hund) zwanghaft eine Rolle zuzuschieben, die zu meistern er nicht mehr in der Lage, vielleicht auch gar nicht mehr willens ist, führt zu zusätzlicher Stressbelastung innerhalb der Gruppe. Auch wenn es vielleicht schwer fällt, den „Regierungswechsel“ mitzuerleben und zu akzeptieren, zum Wohl des Gruppengefüges sollte sich der Mensch vor unüberlegten Handlungsweisen und unangemessenem Eingreifen hüten! Zeiten ändern sich – und mit ihnen auch Stellungen innerhalb der Hundegruppe!

In diesem Zusammenhang eine kleine Anekdote, die deutlich macht, wie filigran und – in diesem Fall vermeintlich – wandelbar ein Gruppengefüge ist: Binta, die durch und durch die Chefin eines fünfköpfigen Hunderudels darstellte, erkrankte schwer und musste operiert werden. Sie war zu diesem Zeitpunkt schon relativ alt, aber körperlich und geistig fit und in ihrer Rolle völlig unangefochten und von allen akzeptiert. Vier Tage verbrachte sie außer Haus in der Klinik, dann kam sie zurück nach Hause. Die Erlebnisse und Strapazen der vorangegangenen Behandlung waren noch spürbar, sie war geschwächt und ruhebedürftig. Und das wusste sie definitiv. Sie zog sich etwas zurück und legte sich strategisch günstig so, dass sie zwar alles im Blick hatte, sich die restliche Gruppe aber gut „vom Fell“ halten konnte. Ihre älteste Tochter reagierte sofort darauf und sah ihre Stunde als gekommen. Sie inszenierte Situationen mit den Anderen, die es vorher so nie gegeben hatte, nur um ihre verbesserte Position innerhalb des Gesamtgefüges zu demonstrieren. Binta schaute aus der Ferne zu, reagierte aber – vorerst! – in keinster Weise darauf. Schnell erholte sich die alte Dame, und eines Morgens verließ sie ihre zurückgezogene Position, um langsam, aber mit sicherem Schritt, hoch erhobenem Kopf und mit ausgesprochenem Charisma, einmal durch das ganze Haus zu schreiten – und das war wirklich ein SCHREITEN! – und an jedem Gruppenmitglied vorbei zu patrouillieren. Dann legte sie sich mit einem genüsslichen Schnaufer unter dem Küchentisch ab, ihrem stets bevorzugten Liegeplatz. Langes Gesicht bei der Tochter, aber von jetzt auf gleich war alles wieder klar. Und das ohne Geknurre, Gemurre oder womöglich irgendwelcher Diskussionen. Jeder Mehrhundehalter wird vergleichbare Situationen bei seiner eigenen Hundegruppe beobachten können …

Behauptet wird:

Das „Problem“ mit „nicht akzeptablen Würfen“ löst die „stellungsstarke“ Hündin dahingehend, dass sie einzelne Tiere oder den kompletten Wurf kurzerhand vernichtet.

Unsere Beobachtung aus jahrzehntelanger Praxis als Züchter und Zuchtwart:

Eine Mutterhündin tut alles dafür, dass alle von ihr geborenen Welpen gut versorgt, geschützt und gehegt werden! Sie ist hormonell auf Brutpflege eingestellt und erfüllt ihre mütterlichen Pflichten, so gut sie es vermag. Sicherlich gibt es individuelle Unterschiede im Brutpflegeverhalten. Manche Mütter sind „Übermütter“, manche halten es eher etwas „lässig“. Ein gezieltes Töten eigener Nachkommen oder eines kompletten Wurfes wurde von uns aber niemals beobachtet und würde eher in die Kategorie „Verhaltensstörung“ aufgrund Krankheit, Überforderung o.ä. zu zählen sein. Da durch die eigenen Welpen die eigenen Gene weitergegeben werden, unterliegen sie dem ausdrücklichen Schutz durch die Mutter, bei Anwesenheit des Vaters sogar beider Elterntiere. Mit fortschreitendem Alter der Welpen werden sie zusätzlich von weiteren Gruppenmitgliedern beschützt, was jeder Mehrhundehalter beobachten kann.

Ein Töten von Welpen kann vorkommen, geschieht dann aber eher aus Versehen und nicht mit Absicht. Hierbei kann z. B. an ein Totliegen der Welpen (Hündin legt sich auf einen Welpen, der dann unter ihr erstickt) oder auch durch ein massives Verletzen mit Todesfolge durch Drauftreten oder -setzen gedacht werden.

Tot geborene Welpen werden zumeist einfach nicht versorgt, sie werden nicht geleckt und massiert, sondern einfach „links liegen gelassen“.

Nicht lebensfähige Welpen (aufgrund von Organdefiziten) können evtl. versorgt werden, aber durch das dann gezeigte Gewimmer des Kleinen wird die Hündin leicht nervös. In solchen Fällen kehrt erst dann wieder Ruhe ein, wenn der Welpe vom Züchter aus dem Wurf genommen und vom Tierarzt eingeschläfert wird. Manche Hündinnen erkennen auch lebensunfähige Welpen und widmen sich diesen nicht. Auch in einem solchen Fall müssen Züchter und Tierarzt schnell eingreifen und den Welpen erlösen.

Behauptet wird:

Die Schlafpositionen der frischgeborenen Welpen und in der Folge in den nächsten Tagen gibt eindeutige Hinweise auf die vRS. Die Mutterhündin „sortiert“ und „platziert“ ihre Welpen, wenn diese ihre zugehörige Stellung (hier bei Schlafpositionen) nicht einnehmen.

Unsere Beobachtung aus jahrzehntelanger Praxis als Züchter und Zuchtwart:

In der Praxis haben wir solche „Umorganisation“ durch die Mama nie erlebt. Vielmehr schlafen die Saugwelpen einfach beim Saugen ein, bleiben schlafend an den Zitzen liegen oder rutschen vom Gesäuge herunter und rühren sich so vollgefressen so wenig wie nötig. Die gesunde Hündin hat acht voll funktionierende Zitzen. Warum hat die Natur das so eingerichtet, wenn nur sieben Welpen den perfekten Wurf darstellen? Das ist auch bei Mischlingshunden nicht anders. Fällt ein großer Wurf, so aktivieren sich sogar die ganz vorne liegenden, weiteren zwei Zitzen. Welpen haben durchaus Stammzitzen, was Untersuchungen belegen und auch von uns beobachtet wird. Die Kräftigsten im Wurf schieben die Schwächeren zur Seite und gelangen so an die hinteren Zitzen, die die meiste Milch absondern.

Die Hündin putzt die Welpen und wirbelt sie dabei durcheinander, ohne aber irgendein „System“ zu berücksichtigen. Steht die Hündin auf und verlässt die Kiste, so purzeln die Kleinen vielleicht durcheinander – und auch übereinander, oh Schreck, welch´ Dominanzstreben in frühester Jugend (behauptet Ertel)!

Ist die Mutterhündin nicht mit in der Kiste oder liegt etwas abseits ihrer Kinderschar, so liegen die dicksten Welpen eng bei- oder übereinander, die kleineren gruppieren sich drum herum. Sie haben einfach nicht die Kraft, die Dicken wegzuschieben oder sich dazwischen zu drängen.

Aufgrund reflexartiger Bewegungsabläufe, die nichts mit bewusster Steuerung zu tun haben, sondern instinktveranlagte Handlungen darstellen, wird der wärmende Geschwisterhaufen immer wieder aufgesucht, um nach dem Auffinden sogleich wohlig weiterzuschlafen. Ob und wann die Welpen Kontaktliegen zeigen, richtet sich u.a. nach der Raumtemperatur. Hängt man (unnötigerweise in unseren Breitengraden und unter normalen Bedingungen!) eine Rotlichtlampe über die Wurfstätte und ist die Temperatur in der Wurfkiste zu warm, dann liegen die Welpen auch weit verstreut auseinander!

Das angeblich so risikobehaftete Kontaktliegen ist etwas völlig Normales, vermittelt Sicherheit und Geborgenheit, wärmt und sorgt für ein erstes behagliches Sozialempfinden. Der bereits hervorragend ausgebildete Geruchssinn vermittelt den Welpen, dass auch bei Abwesenheit der Mutter noch Familie zugegen ist. Und das beruhigt!

Liegen die Welpen nicht so, wie Frau Ertel es gerne hätte, wird schnell ein neuer Begriff eingesetzt: Akzeptanzliegen – …..was immer das auch bedeuten soll.


Behauptet wird:

Wurfgeschwister (in sogenannten Doppelbesatzwürfen) sollen getrennt werden

Unsere Beobachtung aus jahrzehntelanger Praxis als Züchter und Zuchtwart:

Die „Empfehlung“ der vRS-Gurus, Geschwister eines Wurfes in der Aufzuchtphase unter Umständen komplett zu trennen, um ihnen eine gute Entwicklung zu gewährleisten, ist nicht nur falsch, sondern hochgradig bedenklich und fast tierschutzrelevant. Welpen brauchen ihre Geschwister, auch die Rangeleien und Reibereien, die unter ihnen entstehen. Jeder Züchter kann beobachten, wie sich lebensnotwendige Mechanismen des sozialen Miteinanders in den ersten acht bis zwölf Lebenswochen in den Interaktionen untereinander bilden, formen, ausprägen und manifestieren. Und es ist Aufgabe des fürsorglichen und kompetenten Züchters, der Mutterhündin und ihren Welpen ein Umfeld zu schaffen, in der diese Entwicklungsschritte störungsfrei durchlebt werden können!

Auch für die Hündin wäre das Trennen ihres Wurfes eine enorme Stressbelastung, was sich natürlich auch wieder auf die Welpen auswirken würde und deshalb zu verhindern ist. Ein Versuch z.B., es der Hündin beim Werfen zu erleichtern, indem die bereits geborenen Welpen in ein Körbchen direkt vor den Kopf der Hündin gelegt wurden, endete damit, dass die Hündin völlig nervös versuchte, die Kleinen dort wieder rauszuholen und zu sich zu nehmen.

In diesem Zusammenhang sei auf die aussagekräftigen Untersuchungen des kanadischen Hirnforschers Meaney an Ratten hingewiesen: Er stellte fest, dass Rattenmütter, die sich besonders liebevoll um ihren – aber auch sogar um fremden – Nachwuchs kümmerten, mutige und selbstbewusste Rattenkinder hervorbrachten. Umgekehrt führte mangelnde Brutpflege zu ängstlichen und unsicheren Individuen. Auch das wieder völlig losgelöst von der jeweiligen Genausstattung des Einzeltieres! „Es sind also nicht die Gene, die für die massiven Charakterunterschiede bei den Versuchstieren verantwortlich sind, sondern deren erste Erfahrungen.“ (Spork, S. 97) Je behüteter und geborgener ein Nachwuchs heranwächst, umso stabiler wird er im weiteren Verlauf seines Lebens potentiellen Bedrohungen begegnen können und umso stressresistenter und souveräner kann er seinen Lebensweg beschreiten. Eigentlich auch nur logisch und evolutionär sinnvoll eingerichtet: Ist das Heranwachsen bereits durch Gefahren, mangelndes Schutzempfinden und ständige Störungen behindert, so macht es nur Sinn, im weiteren Verlauf des Lebens stets auf der Hut zu sein, vorsichtig und stets fluchtbereit der Umwelt zu begegnen. Hierauf stellen sich entsprechend die Stoffwechselprozesse ein, ein leicht zu aktivierendes, stets auslösebereites Cortisolsystem verhilft zur schnellen Flucht, wenn Gefahr im Verzug ist. Weiter beeinflussen natürlich weitere Botenstoffe die Erregbarkeit von Gehirnzellen, was wiederum die Persönlichkeit und das Verhalten von Lebewesen steuert. Wichtige Auswirkungen haben auch die „Kuschelhormone“ Oxytocin und Vasopressin, die nach aktuellem Wissensstand entscheidend mit bewirken, wie es um die soziale Kompetenz eines Lebewesens bestellt ist. Diese Stoffe „sind assoziiert mit der Entstehung von sozialer Bindung und elterlicher Fürsorge sowie mit der Regulation von Stress, sozialer Kommunikation und emotionaler Zuwendung.“ (Alison Fries in Spork, S. 101) Und weiter gehören „Serotonin und Dopamin (…) zu den Stoffen, die Laune, Persönlichkeit und Temperament von Tier und Mensch beeinflussen.“ (Spork, S. 102)


Behauptet wird:

So wenig wie möglich dürfen Welpen aus der Wurfkiste genommen und auf keinen Fall am menschlichen Körper gehalten oder getragen werden.

Unsere Beobachtung aus jahrzehntelanger Praxis als Züchter und Zuchtwart:

Wie (ausgesprochen schlechte!) Satire klingen derartige Ratschläge! „Bereits seit einer Reihe von Jahrzehnten ist bekannt, dass Hundewelpen, die in der Zeit der neonatalen Phase regelmäßig vom Menschen gekrault, geknuddelt oder auch milden Kältereizen ausgesetzt werden (bitte nur für kurze Zeit!) später stabiler, stressresistenter und auch mit einem verbesserten Immunsystem krankheitsresistenter werden. Gleiche Untersuchungen wurden sogar auch mit Fuchswelpen durchgeführt und auch von verschiedenen Arten von Labortieren sind solche Befunde bekannt. Es ist also durchaus angebracht, bereits in den ersten Lebenstagen die Welpen öfter hochzunehmen, zu kraulen und dann wieder zurückzusetzen. Jedoch darf keineswegs ein übertriebenes, permanentes Manipulieren daraus werden.“ (Gansloßer & Krivy, S. 128) Die obige Aussage von Ertel steht damit im krassen Widerspruch zum aktuellen Erkenntnisstand der Wissenschaft.


Behauptet wird:

In einer nur wenige Minuten andauernden Begutachtung lässt sich die komplexe Persönlichkeit eines Hundes erfassen und einschätzen

Unsere Erfahrung aus jahrzehntelanger Praxis als Züchter und Hundetrainer:

Eine umfassende Einschätzung von Hunden in nur wenigen Minuten, in fremder Umgebung, mit fremden Hunden und Menschen ist schlichtweg unmöglich, selbst mit ausgesprochen guter Erfahrung und bei vorhandener Kompetenz. Letztlich erhält man zuerst nur einen situativen Eindruck des Hundes. Ist der Hund womöglich zusätzlich belastet durch eine längere Anfahrt, extreme Witterungsbedingungen, gesundheitliche und hormonelle Aspekte oder verspürt er Unsicherheit und Stress seines Besitzers o.a., wird das zu sehende Verhalten ebenfalls beeinflusst. Allein diese Faktoren sind häufige – und berechtigte – Kritikansätze in Bezug auf Verhaltens-/Wesensüberprüfungen von Hunden.

Wie arrogant muss jemand sein, wenn er sich einbildet, besser als der Hundehalter selbst zu wissen, ob ein Hund glücklich ist oder nicht. Sicherlich gibt es Fehleinschätzungen von Hundehaltern, das kennt jeder Trainer aus seinem Berufsalltag. Doch in dem Umfang und mit den Auswirkungen, die bei solchen Ertel-Workshop-Einschätzungen vonstatten gehen, muss gehörige Skepsis an den Tag gelegt werden. Wie abgebrüht und gefühllos muss ein Mensch sein, Hunde und Menschen, die eine enge Bindung aufgebaut haben, aufgrund unbewiesener Phantasien auseinander zu reißen.

Fazit

Durch mehrere Jahrzehnte Zuchterfahrung und in diversen Funktionen rund um das Zuchtgeschehen in gleich mehreren Rassehundezuchtvereinen, so wie als Hundetrainerinnen, haben wir mittlerweile mehrere Hundert Welpen und zigfache innige Hundemutter-Hundekinder-Kontakte erleben dürfen. Nicht selten konnten wir auch die Entwicklung von Welpen über das Junghundstadium bis ins Erwachsenenalter verfolgen. Nicht eine der vRS-Thesen wurde uns offenbart, keine einzige können wir nachvollziehen. Hundekinder tötende Hundemütter haben wir ebenso wenig kennengelernt, wie vieles andere von den obskuren wie absurden Behauptungen von Frau Ertel und deren Anhänger.

Allein die auf der Website der vererbten Rudelstellungsverfechterin manifestierte Behauptung, dass das Wissen um und das Befolgen diese/r Thesen „dem Menschen dauerhafte Freude“ bringt und „einen rundum in sich ruhenden, sicheren Hund als Partner“ bedingt, missachtet alle aktuellen Erkenntnisse zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung, zu gruppendynamischen Prozessen und der filigranen, durchaus störungsanfälligen und stets wandelbaren Struktur des sozialen Miteinanders. Nichts Lebendiges ist dauerhaft gleich, weder beim Menschen, noch beim Hund und erst recht nicht im sozialen Miteinander. Immer wieder gilt es, sich auf Änderungen einzulassen, an und mit diesen zu arbeiten, Störungen zu erkennen und die Geschicke eines Wir-Gefüges konstruktiv zu lenken. Warum es in einer zusammenlebenden Hundegruppe nicht funktioniert und das Miteinander belastet und trübt bis schier unmöglich macht, hat sicherlich multifaktorielle Hintergründe, nicht aber ausschließliche Ursachen in Geburtsgeschehen und angeblich genetisch angelegter „Leit-“, „Binde-“ oder „Nachrang-Qualitäten“. „Anders als die Bio-Fatalisten es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder behauptet haben, ist unser Leben nicht bis ins Kleinste vom Erbgut vorbestimmt.“ (Spork, S. 18)

Uns als Hundetrainerinnen könnten die obskuren „Tipps“, die Frau Ertel den Züchtern gibt, durchaus fröhlich in die Zukunft blicken lassen. Sind doch die massiven Deprivationserscheinungen mit allen möglichen daraus resultierenden Verhaltensauffälligkeiten vorprogammiert und die verzweifelt kommenden Kunden mit ihren Hunden im Anmarsch. Doch soweit reicht selbst unser Sarkasmus nicht ….

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©Petra Krivy / Angelika Lanzerath, März 2015

Quellen:
Peter Spork, „Der zweite Code“, rororo, 2010
Joachim Bauer, „Das Gedächtnis des Körpers“, Piper Taschenbuch, 2013
Petra Krivy / Udo Gansloßer: „Ein guter Start ins Hundeleben“, Müller-Rüschlikon, 2014

81 Gedanken zu „Kommentar aus Züchtersicht

  1. Arachne

    Danke für diesen Beitrag!

    Ich denke wenn Züchter so etwas aus eigener Erfahrung berichten können, kann man dem sicherlich mehr Glauben schenken als einer B. E. die ja nun mal keine langjährige Hundezüchterin ist und mit diesen Erfahrungen daher nicht aufweisen kann.

  2. Hilde

    Herzlichen Dank für den Artikel. Schon alleine das Fazit sollte jedem Anhänger von vRS die Augen öffnen.

  3. ina Müller

    Wer hat sich denn die Behauptungen ausgedacht? Manches davon steht nicht im Buch.
    Das ist aber typisch für diese Seiten, schlecht recherchierte Halbwahrheiten.

  4. Carla

    Gibt es denn auch gut recherchierte Halbwahrheiten?

    Davon abgesehen: das Buch ist ja nun nicht die einzige Quelle Ertelscher Aussagen. Oder soll das heissen:
    nur was im Buch steht gilt als Wahrheit und alle anderen Ertelschen Aussagen soll man ignorieren? Sagt die Meisterin nicht selber, dass sie immer noch dazu lernt? Was wiederum heisst, kurz nach der ersten Auflage sind dann Teile des Buches automatisch nicht mehr aktuell. Und dann? Oder irrt die Meisterin, und es gibt nix mehr zu lernen? Warum dann den ganzen Hickhack mit workshops, RS Forum, RS homepage? Die Leute brauchen nur das Buch und gut ists.

  5. Petra Krivy

    Keine einzige Behauptungen ist ausgedacht oder entspringt „schriftstellerischer Phantasie“! Vielmehr beziehen wir uns ausschließlich (!) auf nachlesbare Angaben von Frau E., z. B. auf der zugehörigen Website.

  6. ina Müller

    Ok, dann ist die Behauptung über er die Schlafposition der Welpen nicht ausgedacht, sondern gelogen oder einfach nicht verstanden?
    Ich bestätige gern, dass man aus der Schlafposition der frischgeborenen Welpen und in der Folge in den nächsten Tagen, keine Stellung erkennen kann. das hat aber auch niemand behauptet.

  7. marta

    Bitte? Auch heute behauptet B.E. noch,dass auf dem allerersten Welpenbild bei einem einigermassen „gut strukturierten Wurf“ die Stellungen klar zu erkennen sind? Warum sollte sie sich diese sonst zur Auswertung,gegen eine kleine Spende, noch immer zuschicken lassen und darauf bestehen,dass es unbedingt das allererste Bild in Abwesenheit der Mutter sein muß ?
    Aber vermutlich geht es nur darum ,dass sie dann im Nachhinein,wenn sie die Stellungen auf den Workshops peinlicherweise nicht wiedererkennt, immer sagen kann es sei wohl nicht das allererste Bild gewesen oder der Wurf schlecht.

  8. Ehemalige

    Ich bin ja nun wirklich nicht pro vRS, aber die Aussage, dass Hunde bis zum Ende ihre Stellung leben stimmt so nicht.
    Bei älteren Hunden, die nicht mehr „arbeiten“ wollen wird geraten, sie zu separieren und sie in Ruhe zu lassen.

    Was ich aber auch fatal bis ganz schlimm finde.

    Wollte das nur mal anmerken, bevor die Anhänger behaupten, hier werden falsche Aussagen getroffen.

    Denn der Rest der Behauptungen ist leider, leider wahr.

  9. ina Müller

    Herzlichen Glückwunsch Martha, hat doch einer richtiggelesen.
    Wo in dem Beitrag von Frau Krivy steht was vom ersten Schlafbild?
    Zusammen mit der von ehemalige gefundenen Lüge, dass Die Hunde bis zum Tod ihre Stellung leben, haben wir jetzt schon zwei falsche Aussagen.
    Kommen wir zur 3. : die Mutterhündin würde ihre Welpen platzieren, wenn sie ihre Stellung nicht einnehmen. Schlecht recherchiert.
    Ihr Lieben,ihr habt das Problem, dass ihr stricken lernen wollt,indem ihr jemanden beim Häkeln zu schaut, nur weil beides mit Wolle zu tun hat.
    Man kann Struktur nur lernen, wenn man ein strukturiertes Rudel beobachtet.

  10. marta

    @ Ina Müller
    Macht es einen Unterschied ob es das Schlafbild der „frischgeborenen Welpen“ oder das „allerserste Schlafbild“ heißt?
    Kommt ziemlich aufs selbe raus und ist beides unwissenschaftlicher und an den Haaren herbeigezogener Unsinn.
    Frau Krivy hat wohl einleuchtend erklärt, wie die „Schlafpositionen“ der Welpen tatsächlich zustande kommen.

  11. Carla

    @ina Müller

    wenn man andere mehrfach der Lüge bezichtigt, sollte man schon wissen um was es geht. Im Buch steht bereits in der Einleitung, dass ein Welpe in eine Stellung geboren wird, die er sein Leben lang behält. Bereits in der Einleitung wird behauptet, die Stellung sei von Geburt an beobachtbar.

    „Ich bestätige gern, dass man aus der Schlafposition der frischgeborenen Welpen und in der Folge in den nächsten Tagen, keine Stellung erkennen kann. das hat aber auch niemand behauptet.“

    Ach, echt????? Weiss das Frau Ertel? Ich vermute mal, sie weiss es nicht. Denn Frau Ertel behautpet was ganz anderes in Wort und Bild:
    http://www.rudelstellungen.eu/zucht-hund/wurf-einschaetzung
    oder gleich die Startseite bei .eu angucken.

    Schon mehr als peinlich, wenn man Autoren mehrfach der Lüge bezichtigt.

  12. ina Müller

    Peinlich ist, wenn man nicht richtig lesen kann.
    Es ist ausschlaggebend, wann das Schlafbild gemacht wird. Die Betonung liegt auf „erste“. Weder das Bild der frischgeborenen Welpen noch das der nächsten Tage ist aussagekräftig.
    Manchmal kommt es eben auf Genauigkeit an.
    Tut mir leid, Martha, ich muss das Kompliment wieder zurück nehmen, hast doch nicht richtig aufgepasst. Frau Krivy hat erklärt, wie sich ihre, in Unstruktur geborene Welpen verhalten, bzw das, was sie sehen kann. Ich gehe davon aus, dass sie noch nie einen strukturierten Wurf gesehen hat.Da ist es nicht verwunderlich, dass sie nichts erkennt.
    Ehemalige hat geschrieben,dass der Hund nicht bis zum Lebensende A R B E I T E T!!! Dem habe ich mich angeschlossen. Natürlich bleibt er deshalb in der ihm angeborenen Stellung.

  13. Martha

    Nein Ina,sorry,manchmal kommt es einfach darauf an,dass man, anstatt Haarspaltereien zu betreiben,das

    Grundsätzliche versteht.
    Es ist egal,ob allererstes oder fünftes Bild, mit oder ohne Mutter,Licht von links oder rechts.
    Ausschlaggebend ist die Erkenntnis,dass Verhaltensmuster nicht überwiegend angeboren,sondern überwiegend erworben sind.Und was nicht ist , kann auch niemand sehen,nicht mal Ertel.
    Kann mich noch gut erinnern,wie Ertel anfangs ihre Einschätzungen aus der Hüfte geschossen hat,egal ob 7-ner oder 10-ner Wurf.Und die Welpen bekamen dann diese Etikett angehängt für den Rest ihres Lebens.
    Dann kam eine Phase,in der sie nur noch über Videoaufnahmen Einschätzungen vornehmen wollte,weil sich wohl zuviele „Fehleinschätzungen“ ergaben.Und nun ist es plötzlich doch wieder nur das allererste Bild,das man zuverlässig einschätzen kann und auch nur,wenn der Wurf „gut“ ist.
    So muß sie weder auf die Extraeinnahmen verzichten ,noch kommt sie in Erklärungsnot,wenn der entsprechende Hund auf einem Workshop dann doch wieder ein anderes Etikett bekommt.
    Ist dann der Züchter schuld: schlechte Verpaarung oder schlechtes Bild.

  14. Carla

    „Manchmal kommt es eben auf Genauigkeit an.“
    „Weder das Bild der frischgeborenen Welpen noch das der nächsten Tage ist aussagekräftig.“

    Ertelsche Aussage:
    „Das erste Schlafbild ist das aussagefähigste“ Heisst ja nun erstens, es gibt mehr als ein Bild und heisst auch, die anderen Bilder sind eben doch aussagefähig (empfehle hier den Duden)
    „Haben Sie durch Zufall oder evtl. über einen Interessenten von diesem Thema erfahren, und möchten lediglich feststellen, ob die gesuchte Position in ihrem Wurf zu finden ist, senden Sie die Bilder der ersten 2 Tage (dies sind also 4 Bilder) direkt nach der Geburt wie oben beschrieben.“

    Wenn man die Meisterin schon verteidigen will, dann doch wohl in deren Sinn, oder? Gibt ja genug Trittbrettfahrer.

    Tja, ist halt sone Sache mit der Genauigkeit.

  15. ina Müller

    Behauptet wird: in einer nur wenige Min. andauernden Begutachtung lässt sich die komplexe Persönlichkeit eines Hundes erfassen und einschätzen
    Auch das ist falsch.
    Auf einem Workshop wird die Rudelstellung eines Hundes eingeschätzt. Wie lange das dauert, hängt davon ab, wie kaputt der Hund schon ist.

  16. ina Müller

    Liebe Carla, versuche doch mal den Text von Frau Krivy zu verstehen. Ich wiederhole es gern noch mal: Die Schlafposition der frischgeborenen Welpen und in der Folge in den ersten Tagen…
    Diese Aussage ist falsch. Es reicht nicht, die frischgeborenen Welpen zu fotografieren und es reicht nicht an den darauffolgenden Tagen ein paar Fotos zu machen. So leicht ist es leider nicht.

  17. Maico

    Auf einem Workshop wird die Rudelstellung eines Hundes eingeschätzt. Wie lange das dauert, hängt davon ab, wie kaputt der Hund schon ist.

    Interessant. Was macht ihn denn kaputt? Wie äußert sich das denn?

  18. Martha

    Liebe Ina, Frau Krivy und Frau Lanzerath hatten nicht beabsichtigt eine Anleitung zur Welpenfotographie a la RS zu schreiben.Also warum hätten sie sich genötigt sehen sollen ins Detail zu gehen?
    Welpen,deren Mutter zum ersten Mal die Wurfkiste verläßt sind frischgeboren.Daran ist nichts falsch.
    Und sie legen sich nicht nach genetisch vorbestimmten Regeln.Darum geht es.

    „Behauptet wird: in einer nur wenige Min. andauernden Begutachtung lässt sich die komplexe Persönlichkeit eines Hundes erfassen und einschätzen
    Auch das ist falsch.“
    Auch Auslegungssache : wenn man bedenkt wieviel Zeit sich seriöse Hundetrainer nehmen ,um einen Hund kennenzulernen und „einzuschätzen“,dann darf man Trainerinnen wie Krivy und Lanzerath getrost zugestehen die viertel bis halbe Stunde ,die Ertel braucht um einen Hund angeblich in seinem ganzen Wesen zu erkennen, als „paar Minuten“ zu bezeichnen.

  19. ina Müller

    Kaputt macht ihn die herkömmliche Hundeaufzucht. Angefangen von der falschen Wahl der Eltern,das Stören der Aktionen zwischen den Welpen, dem Aussetzen von zu frühen und zu vielen Außenreizen, das unkritische Zusammenführen mit Fremdhunden. Zumindest das letztere ist meinen Hunden erspart geblieben. Es gibt nämlich auch Trainer, die den Unsinn der Welpenschule erkennen.Oft äußert es sich in Nervosität, Stress; welcher durchbrennen kompensiert wird. ICh habe aber auch schon Einschätzhunde gesehen,die nur geduckt hinter ihrem HH ( in diesem Fall muss ich Herrchen schreiben). Ein Fall, wie man einen Leithund durch Konditionierung bricht, sehr traurig und der HH war stolz,wie gut er seinen Hund durch die Zivilisation führen kann. Was der Hund dabei empfindet, interessiert nicht. die Hauptsache, er funktioniert.
    Martha, es tut mir Leid, wenn ich dir widersprechen muss. Die Aussagen in einem Beitrag müssen schon der Wahrheit entsprechen. In meinen Augen macht es ein Unterschied, ob ein Hund bis ans Lebensende lebt oder ob er bis ans Lebensende arbeitet.
    Es macht auch einen Unterschied, ob man zur Einschätzung ein Foto von den frischgeborenen Welpen macht, oder ob man sich an die kompliziertere Anleitung hält.
    Ihr mögt ja gerne Tatsachen nach eurem Gutdünken auslegen, wir Rudler schauen genauer hin, nicht nur auf unsere Hunde.

  20. ina Müller

    Ach ja Martha, noch mal genau: Es wird N I C H T die Persönlichkeit eingeschätzt., sondern die Rudelstellung. Vermagst du da einen Unterschied zu erkennen?

  21. Martha

    @Ina
    Richtig Ina, und genau aufgrund dieser „Beurteilung“, ob man es Rudelstellung oder Persönlichkeit nennt,bekommt der Halter durch RS genaue Anweisungen für die Umgehensweise mit seinem Hund oder Welpen.
    Und ich habe x-mal Welpenkäufer erlebt ,die mit ihren Hunden/Welpen aufgrund eben dieser Anleitungen massive Probleme hatten.
    Halter von angeblichen Leithunden beispielsweise hatten nach kurzer Zeit durch mangelnde Führung und ständiges Zutexten des Hundes hektische,nervöse und unerzogene Hunde,die nach kurzer Zeit wieder beim Züchter landeten.
    Angebliche NLH-Junghunde waren völlig überfordert durch ständigen Zwang (ksssss) zum Hintenlaufen,während vorne die anderen Hunde liefen.
    Angebliche Eckhund/Bindehund Pärchen wurden von klein auf in eine unpassende Rangordnung gezwungen ,bis es irgendwann knallte.
    Von all den Leuten ,die irgendwann nicht mehr mit ihren Hunden spazierengingen,nicht,weil sie es nicht durfeten,sondern weil sie es aufgrund mangelnder Kontrolle nicht mehr k o n n t en ,gar nicht zu reden.
    Ja,ja,schon klar.Die Halter habens halt nicht begriffen.Muß man auch nicht mehr drüber diskutieren.Gibt nur wieder Kreisverkehr.
    Aber Du willst uns also wohl nicht verkaufen,dass die RS eines Hundes für Rudler nicht der entscheidende Faktor für die Umgehensweise mit ihm ist,oder?
    Die „individuelle Persönlichkeit“ muß bei RS immer nur dann herhalten,wenn mal wieder alles nicht so klappt ,wie es soll.
    Die Stellen,in denen Ertel bei eu. und in ihrem Buch RS und Persönlichkeit gleichsetzt ,mußt Du Dir selbst raussuchen.Sind einfach zu viele.

  22. Susanne

    Zitat INA MÜLLER:

    „Was der Hund dabei empfindet, interessiert nicht. die Hauptsache, er funktioniert.“

    Das wäre das korrekte und zutreffende Intro für die Homepage http://www.rudelstellungen.eu ! Vielleicht magst Du es Deiner Meisterin mal vorschlagen? Manchmal sieht man doch den Wald vor lauter Bäumen nicht, das muss man auch Königin Ertel zugestehen.

  23. Martha

    Und Ina ,wo Du doch so wahrheitsliebend und genau bist : warum macht Ertel ihren Anhängern weis, ein alter ,“arbeitsunfähiger“ Hund müsse vom Rudel separiert werden oder separiere sich selbst („Altersruhesitz“)?
    Das ist nachweislich weder in der Natur ,noch bei unseren Haushunden selten der Fall.Auch nicht bei den strukturierten,wenn man es nicht erzwingt.Dafür sind sie allesamt nun mal einfach zu sozial 🙂 .

    Sei doch froh, dass die Autorinnen diese tierschutzrelevante Praxis nicht im Detail beschrieben haben,sondern den alten Hund netterweise wenigstens im Rudel belassen haben.

    Darf Ertel in Deinen Augen schlicht behaupten,was sie will,ohne das ihre Anhänger dafür irgendwelche Belege erwarten?

    Warum stören Dich solche „Ungenauigkeiten“ bei Ertel nicht (von all den anderen ähm „Ungenauigkeiten“ ,angefangen bei der Entstehungsgeschichte gar nicht zu reden), während Du aber ein Fass aufmachst ,weil Frau Krivy keine Lust hat,irgendwelche überflüssigen und bedeutungslosen RS-Praktiken erklären.

  24. jcl

    Zitat ina Müller: „Kaputt macht ihn die herkömmliche Hundeaufzucht. Angefangen von der falschen Wahl der Eltern,das Stören der Aktionen zwischen den Welpen, dem Aussetzen von zu frühen und zu vielen Außenreizen, das unkritische Zusammenführen mit Fremdhunden.“

    Das ist doch die eigentliche Grundfrage, die du dir stellen solltest: Warum glaubst du den Ertel-Behauptungen, die du gebetsmühlenartig wiederholst, aber bezweifelst die Aussagen von Fachleuten? Es gibt doch keinerlei Fakten dafür, dass regelgerechte Aufzucht Hunde „kaputtmacht“. Andererseits bestätigt dir jeder Verhaltensbiologe, dass eine Aufzucht, wie Frau Ertel sie sich vorstellt, bei frühzeitiger Welpentrennung und Reizdeprivation Hunde tatsächlich kaputtmacht. Hier findest du außer diesem noch mehrere andere Artikel zum Thema.

    Aber auch ganz ohne fachliche Autoritäten sollte dir doch einfach der gesunde Menschenverstand folgendes sagen: In freier Wildbahn lebende Hundegruppen trennen ihre Welpen nicht, leben nicht in Reizdeprivation und haben vielfältige Begegnungen mit Fremdhunden. Wenn Hundebegegnungen so schlimm sind, warum vermeiden Hunde sie dann nicht von selbst? Glaubst du im Ernst, dass die Evolution auf eine Frau Ertel gewartet hat, die den Hunden sagt, wie sie sich verhalten sollten?

  25. Hilde

    @Ina Müller: Ich fände es auch schön, wenn lt. vRS Hunde bis ans Lebensende leben dürften anstatt bis ans Lebensende zu arbeiten. vRS erlaubt kein Spiel, kein Ausdruck von Lebensfreude ect. ect. Laut vRS müssen die Hunde eigentlich immer arbeiten…

  26. Carla

    @Ina,
    Der hier geschriebene Artikel ist keine detaillierte Wiedergabe der Ertelschen Lehre. Es ist auch kein bei Ertel abgeschriebener Text. Es wurde auch kein entsprechender Anspruch erhoben. Nun, Frau Ertel kann anhand von Fotos beurteilen. Andere nicht. So einfach ist das.

    Ein Buch hat einen Umschlag, da findet sich eine Zusammenfassung des Inhalts. Ist diese Zusammenfassung nun schlecht recherchiert und gelogen, weil sie nicht Wort getreu den kompletten Inhalt des Buchs wiedergibt? Was ist mit Deinen Aussagen hier? Sind das nicht auch nur Zusammenfassungen aus Deiner Sicht?

    „Es macht auch einen Unterschied, ob man zur Einschätzung ein Foto von den frischgeborenen Welpen macht, oder ob man sich an die kompliziertere Anleitung hält.“
    Um Unsinn zu dokumentieren, braucht es nicht die komplette Wiederholung von Unsinn. Die Quelle des Ur-Unsinns ist jedermann bekannt. Es reicht eine Zusammenfassung des Unsinns ohne sinnlose Haarspalterei.

    „Es wird N I C H T die Persönlichkeit eingeschätzt., sondern die Rudelstellung. Vermagst du da einen Unterschied zu erkennen?“
    Da es ja so furchtbar wichtig ist genau zu sein: was bitte ist Deine Definition von Persönlichkeit? In der Human Psychologie gibts da keine Einigkeit. Gut, die Ertelsche Meinung zu Wissenschaft und Psychologie im besonderen ist bekannt. Aber wenn Du hier schon Begriffe einsetzt, dann sollten wir der Genauigkeit halber dann auch ganz konkret erfahren, was DU darunter verstehst.

    Dann sollten wir auch erfahren, wie die jeweilige Rudelstellung, die ja ganz bestimmte Arbeitsaufgaben mit sich bringt von der Persönlichkeit des Hundes trennbar ist.

  27. inko

    @susanne

    >>> Zitat INA MÜLLER:

    “Was der Hund dabei empfindet, interessiert nicht. die Hauptsache, er funktioniert.”

    Das wäre das korrekte und zutreffende Intro für die Homepage http://www.rudelstellungen.eu ! Vielleicht magst Du es Deiner Meisterin mal vorschlagen? Manchmal sieht man doch den Wald vor lauter Bäumen nicht, das muss man auch Königin Ertel zugestehen. <<<

    Liebe Susanne… so manipuliert man …

    Der angemerkte Satz von Ina Müller bezieht sich auf den vorhergehenden Satz, also auf den Hundehalter und die konventionelle ''Hundeerziehung''.

    Unter Beachtung der vererbten Rudelstellung wird der Hund in seinem Wesen respektiert.
    Es wird beachtet und geachtet was der Hund empfindet, denn nur so kann der Hund mit Hund/Hunden und Mensch zusammen leben.

  28. Carla

    „Beachtet man denn auch, dass es vRS gar nicht gibt, gar nicht geben kann…?“

    Ist wohl im Eifer des Gefechts untergegangen 🙁

    Das ist wie eine Diskussion um die flache Erde. Man streitet um den einzig wahren und korrekten Namen der flachen Erde und eine genaue Wiedergabe des kompletten und komplizierten Phantasiekonstrukts „flache Erde“. Tragen Waldfeen Kleider oder Hosen?

    Der ewige Verweis auf bestehende Misstände um damit eben jenes Phantasieprodukt zu rechtfertigen hebt das Phantasieprodukt nicht aus dem Nebel der Märchen und Mythen. Auch wenn es bis zum abwinken wiederholt wird. Es bleibt bei der Gebetsmühle einer vermeintlich erlauchten (oder durchlochten?) Glaubens- und Erlebensgemeinschaft.

    Endstation Kreisverkehr.

  29. ina Müller

    Hallo, ich habe ( bisher) 3 Punkte aus dem Beitrag von Frau Krivy kritisiert:
    1. die Aussage,dass ein Foto der frischgeborenen Welpen zum Einschätzen genügt,
    2.die Aussage, dass die Mutterhündin die Welpen in ihre Stellung bringt,
    3. die Aussage, dass die Persönlichkeit des Hundes auf dem WS eingeschätzt wird.
    Meine Beiträge sind bald verschwunden,wie bisher alle kritischen Meinungen.
    Der Beitrag von Frau Krivy wird sicher stehen bleiben. Hat ihn einer von euch auf die Beweisbarkeit der Behauptungen überprüft? Oder habt ihr ihn unkritisch übernommen, weil er aus eurer Ecke kommt?

  30. ina Müller

    Martha, dir möchte ich gern persönlich antworten, weil mir dein Beitrag zeigt, dass ihr etwas kritisiert ( was ihr gern tun dürft) ohne es zu kennen. Ich habe ja schon al geschrieben, dass eure Beiträge voll von Halbwahrheiten sind. Ihr wollt RS bekämpfen und wisst gar nicht genau, was RS ist. Sei es drum.
    Du schreibst, dass du angebliche NLH-Junghunde kennst, die durch Zwang (Ksss) hinten gehalten werden. Wir halten unsere Hunde nicht durch Zwang hinten.
    Wir zwingen auch keine Eckhund/ Bindehund Pärchen in irgendeine Rangordnung. Schon aus dem Grund, weil alle Hunde gleichberechtigt sind. es gibt keine Rangfolge in einem strukturiertem Rudel.
    Ich konnte mit meinem Leithund nicht ohne MK spazieren gehen. Doch oh Wunder, seit ich ihn seiner Stellung gemäß behandle, geht er ohne Aggression auf andere Hunde und Menschen zu.
    Wenn du wirklich schon mal einen LH gesehen hast, der noch nicht kaputt ist oder sich durch die Anerkennung seiner Stellung wieder gefunden hat, dann weißt du auch (vlt) wieviel Führung er haben möchte.
    Das ist nämlich auch so ein Unsinn von euch.

  31. ina Müller

    jcl, ich bin dir zwar gegenüber im Nachteil, weil du offensichtlich schon freilebende Hunderudel gesehen hast, ich noch nicht. Und ich wiederhole nicht gern fremde Meinungen.
    Hast du aber schon mal gehört, dass die Welpen bis zu einem bestimmten Alter ( ich glaube so 6 Mon) beim Bau bleiben? Beaufsichtigt von einem Rudelmitglied?
    Es gibt übrigens auch noch Züchter mit diesem Wissen. Bei meinen IWH -Welpen bekam ich die Anweisung, dass er die ersten 5 Mon auf dem Grundstückbleiben soll.

  32. ina Müller

    Hilde, meine Hunde müssen gar nichts (außer vlt früh zum Lösen raus gehen).
    Keiner muss arbeiten, das machen sie von ganz allein, weil sie das Bedürfnis haben.
    Ich verbiete ihnen auch keine Lebensfreude. Wie kommt du darauf? Kommando: Freu dich nicht!
    Da muss man schon ziemlich fanatisch sein, um das zu glauben.
    Das es RS nicht gibt, glaubst du. Und nur, weil du es immer wieder schreibst, wird sich dein Wunsch nicht erfüllen.

  33. Martha

    @Ina Müller
    Ach so. Es sollen also nicht in erster Linie die Eckhunde angesprochen werden und die Bindehunde niemals in Anwesenheit des Eckhundes Zuwendung erfahren ? Es soll nicht der Eckhund zuerst gefüttert werden und über „Arbeitsmaterial“ wie Knochen oder Spielzeug seine Stellung demonstrieren?
    Und das der Leithund den Bindehund(oder gar ganze Parallelverbände )führt und ihnen Anweisungen geben soll ,hat auch nichts mit einer Rangordnung zu tun? Wie definierst Du den dann Rangordnung?

    Selbst das Anbinden eines Bindehundes an einen Eckhund und das Zusammenfalten des Bindehundes,weil er seinen „Eckhund stehenläßt“ habe ich bei B.E. persönlich erlebt.Das ist also kein Zwang?

    Die „kschterei“ speziell mag von MMN stammen, wird aber von Rudlern angewandt.Wie würdest Du es denn hinbekommen,dass ein flinker Junghund freiwillig hinter Dir bleibt,während seine Kumpel vorneweg laufen?
    Machen die alles freiwillig?
    Im übrigen kenne ich einige als Leithund eingeschätzte Welpen,deren Besitzer heute teils über den ganzen Unsinn lachen und teils ärgerlich darüber sind ,eine so lange Zeit nicht mit ihrem Hund gearbeitet zu haben,weil ihnen dringend abgeraten wurde und nun alles nachholen zu müssen .
    Und viele, die sich einfach nur wundern über die Zuschreibung,weil sie ihren Hund als ganz durchschnittlichen,unkomplizierten Hund empfinden.

    Sorry,das sind jetzt alles nur persönliche Erfahrungen,aber wen meinst Du genau mit „wir“?
    Könnte es sein,dass Du einfach noch die rosarote RS-Brille aufhast und selbst noch nicht mitbekommen hast,worum es bei RS wirklich geht?

    Übrigens: hier verschwinden keine Beiträge

  34. Katharina

    Hab mal wieder bei öff.Tagebücher bei vRS reingekuckt… Da kriegt man Brechreiz für die Hunde ! Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich!
    (Nett ausgedrückt)

  35. ina Müller

    Martha, zu deinem ersten Absatz: Bindehunde werden angesprochen und angefasst.
    Im strukturiertem Rudel ( und idealer Weise auch beim Menschen) macht jeder dass , was er am besten kann ( siehe Beschreibung der Stellung).
    Bei mir wird gerade gearbeitet. und der böse Bindehund hat angefangen. Er hat mich nicht gefragt. Dem muss ich mal eure Seite vorlesen.
    Zu deinen anderen Bemerkungen, das ist auch etwas,was ihr sehr gern macht. Ihr lest einen Tipp, der für einen speziellen Hund in einer besonderen Situation gegeben wird und gleich wird verallgemeinert. Bei mir läuft kein Hund aus der Gemeinschaft. Folglich habe ich das Zusammenkoppeln noch nicht angewandt ( kenne es aber von Jägern) und kann auch nichts über die Wirkung sagen.
    Die Tipps, wie man welche Stellung richtig anspricht, sind kostenpflichtig. das werde ich dir nicht verraten.Du weißt doch, der Verein bettelt um Spenden.
    Ich werde gleich mal schauen, wie viele Welpen zum einschätzen waren (eine Hand voll schätzungsweise), und wie viele davon Leithunde sind. da müssen ja alle drei direkt zu dir gefahren sein.

  36. Martha

    @ Ina
    Bei mir läuft kein Hund aus der Gemeinschaft.
    Ja,ich weiß.Bei den Rudlern ,die hier schreiben läuft ja immer als ganz von selbst super.Und nie können sie beschreiben ,was sie denn genau tun,damit es so toll läuft.Ist irgendwie symptomatisch.
    Und nein ,ich rede nicht von Welpen,die beim Einschätzen waren,sondern von Welpen,die eingeschätzt aus einer Zucht verkauft wurden und nachfolgende Kontakte mit den Käufern dieser Welpen .

  37. hansgeorg

    Hey44

    „ina Müller 11. März 2015 um 18:50

    Ich konnte mit meinem Leithund nicht ohne MK spazieren gehen. Doch oh Wunder, seit ich ihn seiner Stellung gemäß behandle, geht er ohne Aggression auf andere Hunde und Menschen zu.
    Wenn du wirklich schon mal einen LH gesehen hast, der noch nicht kaputt ist oder sich durch die Anerkennung seiner Stellung wieder gefunden hat, dann weißt du auch (vlt) wieviel Führung er haben möchte.
    Das ist nämlich auch so ein Unsinn von euch.“

    Was sagt uns das, dass du deinen LH nicht ohne Maulkorb und Aggression führen konntest???

    GENAU!

    Das du nicht fähig warst mit deinem Hund entsprechend umzugehen, oder anders, einfach nur unfähig bist, in der Interaktion mit Hunden.

    Nun, klar, das lag ja gar nicht an dir, schuld war der Hund, der seine angeborene/vererbte Stellung nicht kannte, so kann man seine Unfähigkeit auch Lösen.

    Merkst du nicht, welchen Unsinn du da von dir gibst?

    Nein offensichtlich nicht, sonst würdest du mal reflektieren, was da eigentlich los ist.
    Wer Hilfe von anderen im Umgang mit seinem Hund / seinen Hunden braucht, ist offensichtlich selbst nicht in der Lage zu erkennen, was angemessen in der Interaktion mit Hunden ist, folglich kann man diesen Hundehalter sprichwörtlich auch schön am Nasenring vorführen, die GLAUBEN alles.

    Wer allerdings nur ein wenig biologisch gebildet ist, weiß:

    Genetik + Umwelt (belebt/unbelebt) = Phänotyp (Verhalten usw.)

    Oder einfacher, ändert sich die Umwelt, hier der Mensch, dann ändert sich auch der Phänotyp, hier der Hund, das nennt man ganz simpel durch Erfahrung lernen.

    Das sagt uns wiederum, das hier nichts mit angeboren/vererbt ist, das ist eine schlicht und ergreifende Logik.

    Ist schon recht DUMM, wenn Menschen glauben, so wie es vRS’ler gerne tun, dass sie tatsächlich wüssten, wie Hunde denken und sich daher für die besseren Hunde halten, deshalb müssen sie ihren Hunden auch die vRS-Welt erklären, armer dummer Hund, oder doch eher armer überheblicher eingebildeter vRS-Mensch.

  38. Tina

    @Ina
    Ich muss leider noch einmal in die gleiche Kerbe hauen wie Martha, einfach weil es mich wahnsinnig ärgert, wenn von RS-Leuten behauptet wird, dass alle Hunde gleichberechtigt seien und es keine Rangordnung gibt. Das ist schlicht nicht wahr. Es wird doch peinlich genau darauf geachtet, dass der Bindehund nicht den Kontakt zum Menschen sucht, angefasst wird er auch nur, nachdem der Eckhund um Erlaubnis gefragt wurde und der Eckhund wird gelobt, wenn er den Bindehund vom Menschen splittet, oder etwa nicht?! Gerade von Rudlern wird doch immer gerne der Vergleich Chef-Mitarbeiter bemüht, der eine sagt, der andere macht. Ist das keine Hierarchie? (Abgesehen davon, dass man bei menschlichen Mitarbeitern festgestellt hat, dass sie zufriedener in ihrer Arbeit sind, wenn sie Entscheidungsfreiheiten haben und keinen Chef, der ihnen permanent im Nacken sitzt und sagt, was sie zu tun haben.) Von B.E. gibt es Aussagen wie: „Der (Bindehund) darf hier gerade mal atmen, sonst nichts!“ Ist das keine Hierarchie?
    Und wenn ich einen Hund permanent privilegiere, indem ich ihn als einzigen individuell anspreche, ihm immer als erstes sein Futter gebe und ihm auch sonst wesentlich mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung schenke, denkst du nicht, dass ich als Mensch eine solche Hierarchie dann künstlich kreieren kann? Oder warum glaubst du, dauert es so lange bis Vergesellschaftungen „funktionieren“?

  39. jcl

    Bei allen veröffentlichten Artikeln werden die Aussagen von uns immer auf Plausibilität überprüft, soweit das möglich ist.

    1. die Aussage,dass ein Foto der frischgeborenen Welpen zum Einschätzen genügt, – Ertel lässt sich Fotos von Würfen zusenden und bestimmt dann gegen Bezahlung deren „Rudelstellungen“. Das ist eins der RS-Standardangebote mit vielen Beispielen auf der Werbeseite, z.B. http://www.rudelstellungen.eu/zucht-hund/wurf-einschaetzung

    2.die Aussage, dass die Mutterhündin die Welpen in ihre Stellung bringt, – Zumindest „versteckt“ laut Ertel die Mutter sogenannte „Leithunde“ im Wurf: http://www.rudelstellungen.eu/aktuelle-dokumentation/workshop-teilnehmer/vorrang-leithund

    3. die Aussage, dass die Persönlichkeit des Hundes auf dem WS eingeschätzt wird.
    Dass die „Geburtsstellung“ die Persönlichkeit bestimmt, ist Kernaussage von RS. http://www.rudelstellungen.eu/wissen

    Sicherlich sind die Aussagen als solche Unsinn. Das solltst du jedoch mit deiner Führerin diskutieren und nicht mit uns. Hier werden sie ja nicht aufgestellt, sondern nur kommentiert. Eine Anhängerin einer Lehre sollte mit deren Behauptungen und Angeboten eigentlich vertraut sein.

  40. ina Müller

    Ja, ja, immer das alte Lied.
    Ehe ihr wieder situationsgegebene Hinweise verallgemeinert, informiert euch besser. Es ist ein Unterschied, ob ich einen vorbelasteten Hund mit dem passenden zusammenbringe oder ob ich eine funktionierende Struktur habe. das wollt hr nicht sehen, dass ist mir schon klar.
    Ich kann meine Bindehunde ansprechen, anfassen und extra füttern.

    hans-georg, ich habe schon gelesen, dass alle Rsler als unfähige HH hingestellt werden, die glücklich sind, dass der blöde Hund Schuld am Nichtfunktionieren hat und nicht etwa der HH.
    Doch bei mir hast du Pech, ich habe den Hund als Angstbeißer aus dem TH übernommen, hatte zum Glück 6 Wochen später einen Einschätztermin und seitdem geht s aufwärts. Übrigens hat er mit Hunden keine Probleme. Als souveräner LH geht er ihnen aus dem Weg. Nur dem Menschen nahm er seine bisherige Behandlung übel.
    Was sagt uns das?

  41. Tina

    Danke für diesen wirklich guten und verständlichen Kommentar von Petra Krivy und Angelika Lanzerath. Er ist spannend, lehrreich, aktuell und aus dem Leben gegriffen. Selbst gänzlich von Hunden und Hundezucht unbefleckte Leser können hier miterfahren, wie schön und unbelastet das Leben in/mit einem Wurf sein kann, wenn er gut aufgezogen wird. Warum Züchter es sich und den Hunden antun, nach vRS zu „leben“, sich und die Hunde so widernatürlich zu behandeln, erschließt sich mir nicht.
    Menschen können entscheiden. Hunde müssen sich fügen. In diesem Fall: Schade!

  42. Barbara

    Ina,
    es ist angenehm für mich, zu spüren, wie du dich einsetzt für etwas, das du dir mit Herz UND Verstand erarbeitet hast (und sicherlich weiterhin erarbeiten wirst). RS ist tatsächlich tief und es zu erfassen eine Herausforderung. Jede/r Einzelne entscheidet jedoch selbst, wie tief und weit er gehen mag.
    ……………….
    Ich finde,
    es ist mutig von Frau Ertel sich sozusagen vor aller Augen und Ohren etwas zu erarbeiten, was sie ansatzweise von Herrn Werner erhalten haben wird (wo ihm evtl. der Mut fehlte, es zu veröffentlichen – dazu braucht es gewisse Qualitäten, die Frau Ertel scheinbar besitzt)
    Ich habe aber auch Verständnis dafür, dass es vielen Menschen nicht zugänglich ist, diese Dinge nachzuvollziehen. Dieses Gespür für das Leben und Lieben unter den Hunde in DIESER Art und Tiefe geht, uns Menschen selbst, an die tiefste Substanz. Was ich damit sagen will: wir haben schon so sehr den Kontakt zu uns selbst und zum Menschsein ansich verloren, wir kennen unsere eigenen Ur-Bedürfnisse, ursprünglichen Qualitäten schon längst nicht mehr. Wie sollen wir dies dann bei einer anderen Spezies erkennen und akzeptieren, ohne uns sehr betroffen zu fühlen. Wir tun uns gegenseitig schon nicht mehr richtig gut (was man ja an den recht ungeschickten Aspekten dieser Diskussionen hier erlebt hat), wie sollen wir dann andere, tiefere Dinge verstehen können?!
    So, wie es eine riesige Herausforderung ist, tolerant gegenüber der Erforschung der Rudelstellungen zu sein, denn das ist sicherlich auch ein Teil von Frau Ertels Arbeit, so ist es ebenfalls eine Herausforderung für die RSler, Toleranz zu zeigen gegenüber dem Wissen über Hunde, das hier vertreten wurde.

    Sich so tief berühren zu lassen, wie es das Erfassen der Stellungen im Rudel mitsich bringt, ist mit großer, sehr großer Offenheit verbunden und braucht eine andere Art von Haltung und Mut.
    Aber um Hunde zu haben, zu lieben und zu achten, in gewisser Weise zu führen, den ganz normalen (menschlichen) Alltag mit ihnen zu teilen, braucht man einfach ein warmes Herz, auf dem rechten Fleck, gesunden Menschenverstand und sozusagen sauberes, kluges Arbeiten mit Hunden.
    Beides ist gut und wichtig und schlicht und ergreifend VORHANDEN auf unserer Erde.
    Und wie so oft, bereichern wir uns nicht gegenseitig, indem wir uns unterstützen und interessieren, sondern behaken uns.
    Wir Menschen können es halt meißt nicht besser. Aber DAS, das wir es nicht besser verstehen, annulliert weder die Stellungen im Rudel noch den alltäglichen gesunden Umgang mit den Hunden.

    Vielleicht ist es aus heutiger Sicht dumm, zu glauben, es gäbe die Rudelstellungen.
    Aber vielleicht ist es noch dümmer, zu glauben, es gäbe sie nicht.

    Oder, weicher ausgedrückt:
    Es wäre dumm, zu glauben, es gäbe die Rudelstellungen nicht.
    Aber es wäre noch dümmer, zu glauben, sie wären das einzige, was wir brauchen.

  43. Barbara

    Noch etwas:
    Wir können doch von einer ordentlichen Portion Glück sprechen, wenn ein solch mutiger Mensch wie Frau Ertel erscheint, die sich voll und ganz einer so wagen, weil unbekannten und unbeliebten Sache widmet.

    Und ebenfalls ist es großes Glück, dass es mutige Menschen wie Widersprecherinnen gibt, die durch ihre Zweifel und Kritik beherzt einen Beitrag leisten, der diesem Thema RS wirkliche Fundierung abverlangt.

    Wir könnten von noch größerem Glück sprechen, wenn es uns gelänge, gemeinsam eine heilsame, an Größe kaum zu übertreffende, noch achtsamere, neue Sicht auf Hunde, auf die Beine zu stellen.

  44. Barbara

    Noch was:
    Worum es uns allen, sich auseinandersetzenden Hundehaltern doch immer wieder geht, ist, die Welt gut zu halten oder besser zu machen. Barbara Ertel auch! Das ist sicher.
    Im folgenden Gedicht von Hermann Hesse wird es noch mal deutlich:
    Weich ist stärker als hart,
    Wasser stärker als Fels,
    Liebe stärker als Gewalt

    Und die Liebe unter den Hunden wird durch RS noch greifbarer – das ist es, was daran so überzeugt.

  45. Ungerudelt

    Oh mein Gott!
    Noch verklärter kann der Blick auf Hunde und vRS wohl kaum sein.

    Jeder einfühlsame, lernbereite und engagierte Hudehalter, dem sein Hund wichtig und wertvoll ist, erkennt ohne jegliches Einteilen in irgendwelche angeblich geburtlich festgelegte Stellungen, wie er dafür Sorge tragen kann, dass es seinem Hund bestens geht, welcher Artgenosse ihm gut tut und wenn der Hund Probleme hat, wie er ihm am hilfreichsten zur Seite stehen kann.

    Mag sein, dass diese Hundehalter leider nicht die Mehrheit sind – aber es gibt sie durchaus und zwar sehr zahlreich.

    Dass es leider auch HH gibt, denen es an Empathie fehlt und die zu wenig Verständnis aufbringen, zuwenig Wissen über Hunde haben und dementsprechend auf der Suche nach „Lösungen“ sind,auch dem stimme ich zu.

    Allerdings wird kein Hundehalter mit ausreichend Empathie, Wissen und Lernbereitschaft seine Lösungen in vRS suchen…………..weil er durchschaut, was es damit auf sich hat.

    Ich kann verstehen, dass man einen derartig verklärten Blick auf vRS und Frau Ertel werfen kann – vor allem, wenn man nicht mitbekommen hat, wie Frau Ertel selbst als Hilfesuchende in einem Forum nach Tipps gegen Leinenaggressionen fragte (obwohl sie damals ja laut später eigenen Angaben schon laaange Zeit nach RS Hunde hielt) und auch, wenn man sich nicht die Mühe gemacht hat, alle Berichte der Zeitzeugen von Herrn Werner, sowie die hier zur Verfügung stehenden Artikel usw. zu lesen und zu verstehen.

    Den Hunden ist mit vRS nicht gedient – eher dem Ego von HH, die sich durch die vRS-Zugehörigkeit als „etwas Besonderes, als die einzig echt Verstehenden, die einzig Wissenden, die einzig wirklich mutigen und Hunde erkennenden“ fühlen dürfen, weil es ihnen so suggeriert wird.

    Die Stellungen im Rudel können wahrhaftig nicht annulliert werden, denn was nicht existiert, kann auch nicht annulliert werden. Sie werdend auch nicht existenter dadurch, dass man Hundeverhalten auf der Basis der vorgegebenen Schemata interpretiert, die den angeblichen 7 Stellungen zugeordnet sind.

    Guck ich durch ein Grünglas, erschein mir die Welt grünlich……obwohl sie es in der Form gar nicht ist.

  46. Martha

    @Hilde
    Übrigens ist der epilepsiekranke Hund, der nicht schulmedizinisch behandelt wurde , weil ihm unterstellt wurde er sei gar nicht krank, sondern vermisse nur seit Geburt seinen N3 , nun gestorben.
    Status epilepticus.
    Ein RS -Toter sozusagen.
    @Barbara
    Totgeliebt??

  47. Hendrik Boesch

    Moin

    Zitat Barbara:
    Noch etwas:
    Wir können doch von einer ordentlichen Portion Glück sprechen, wenn ein solch mutiger Mensch wie Frau Ertel erscheint, die sich voll und ganz einer so wagen, weil unbekannten und unbeliebten Sache widmet.

    Tausende Menschen widmen ihr Leben jeden Tag in allen moeglichen Bereichen der Forschung und Wissenschaft. Wenn da jetzt einer mehr oder weniger an einer These ‚forscht‘, warum haben ‚wir‘ da ‚Glueck‘?

  48. jcl

    Ich denke, weder viele Wissenschaftler noch die Frau Ertel betreiben ihre jeweiligen Tätigkeiten, weil sie sich dem Dienst an der Menschheit widmen wollen. Die meisten Wissenschaftler tun es, weil ihnen die Wissenschaft verdammt viel Spaß macht. Und die Frau Ertel tut es, weil das ihr die Verehrung von Jüngern und zudem verdammt viel Geld einbringt.

    Das Glück haben also nicht die Hundehalter, weil es die Frau Ertel gibt, die ihnen ihre Aufmerksamkeit widmet. Sondern das Glück hatte die Frau Ertel, weil es Hundehalter gab, die ihr ihr Geld widmeten.

  49. Katharina

    Und die Liebe unter den Hunden wird durch RS noch greifbarer – das ist es, was daran so überzeugt.
    Barbara: und wodurch um himmelswillen macht, vRS die Liebe unter Hunden für uns g r e i f b a r e r und demnach ü b e r z e u g e n d e r ?

  50. Arachne

    Der Herr Werner hat sich also nicht getraut und alles nur BE erzählt und sonst niemandem!? Also ist sie quasi ein Jünger….oder gar ein Apostel?

    In diesem Sinne…….“always look on the bright side of life“….*pfeif*

  51. Martha

    @Arachne
    Und was ist mit den 70 perfekten Würfen,die sie mit Werner gemeinsam besucht und an denen sie gelernt haben will?
    Gibt bestimmt bald ne Neuauflage des Buches,um die Jünger nicht zu verwirren 🙂

  52. Gaby

    @Hilde: Weia – 70 Würfe in sieben Monaten macht 10 pro Monat, also alle drei Tage einen perfekten Wurf, eine wahrhaft großartige Leistung. Nur kaum glaubhaft… 😉

  53. Timbra

    Ich werde es nie verstehen. Einerseits reitet man den Zurück- zur-Natur-Trend. Und andererseits ignoriert man die Natur (Wölfe, Wildhunde, verwilderte Haushunde), aus der sich genau das Gegenteil von vererbten Rudelstellungen ergibt, komplett.

    Und jetzt komme man mir ja nicht mit „Das lässt sich in der Natur nicht beobachten, weil in „strukturierten Rudeln“ lebende Wölfe, Wildhunde, etc. nicht beobachtbar sind.“. Wenn dem so ist, dann wären entsprechende Hunde auf irgendwelchen Rudelstellungs“seminaren“ oder bei ihren Haltern es erst recht nicht.

  54. Rosi

    @Timbra “ aus der sich genau das Gegenteil von vererbten Rudelstellungen ergibt, komplett. „

    Na, ausser Frau Ertel und ihren ca. 500 Anhängern ignoriert das doch kaum jemand.

  55. Rosi

    @Ungerudelt „Mag sein, dass diese Hundehalter leider nicht die Mehrheit sind – aber es gibt sie durchaus und zwar sehr zahlreich.“

    Also ich bezweifle, dass einfühlsame Hundehalter nicht die Mehrheit stellen, denn die Masse ist mit einer gesunden Empathie ausgestattet. Auffallen mögen dagegen die anderen. Jene, über die in Zeitungen und TV berichtet wird, doch in der Masse ist die Haltung von Hunden doch eher problemlos (und die wenigsten Halter bemühen doch einen Trainer) und die einem selbst in die Quere gekommen sind. Doch ich halte es für einen Fehler, das zu verallgemeinern bzw. den Fokus darauf auszurichten, welchen Fehler der andere (von der eigenen Wahrnehmung her) zu einem bestimmten Zeitpunkt machte.

    In meiner Wahrnehmung begegne ich überwiegend freundlichen Hunden und ebenso freundlichen Haltern, die alle berücksichtigen, dass sie Individuen an der Leine haben. Man mag sich darüber uneins sein, was nun das „Beste“ in dieser oder jener Situation für den Hund gewesen wäre, doch im Grunde genommen läuft das Verhältnis Mensch-Hund recht harmonisch.

    Also wenn ich rund um mich herum nur noch sog. Problemhunde/-Halter sehen würde, dann würde ich mir Gedanken um meine eigene Unzufriedenheit machen.

  56. Timbra

    @Rosi: Wäre meine Aussage auf die bezogen, die die vRS ohnehin für Unfug halten, würde sie irgendwie nicht so viel Sinn machen.

  57. Katharina

    Zitat Rosi:Also wenn ich rund um mich herum nur noch sog. Problemhunde/-Halter sehen würde, dann würde ich mir Gedanken um meine eigene Unzufriedenheit machen.

    Glaube kaum,dass „Ungerudelt“ (kenne sie nicht; leider) mit eigener Unzufriedenheit (was Thema hier betrifft) auch nur das kleinste Problem hat! Würde eher sagen,dass sie den Durchblick hat und Sie den Kommentar vielleicht nur“überflogen“ und sofort losgeschrieben haben

  58. Rosi

    @Timbra: „Wäre meine Aussage auf die bezogen, die die vRS ohnehin für Unfug halten, würde sie irgendwie nicht so viel Sinn machen.“

    Welchen Sinn verfolgte denn Deine Aussage? M.E. irrelevant, auf wen sie sich beziehen mag. Irgendwer (für mein Empfinden beliebig austauschbar) ignorierte die Natur, aus der sich genau das Gegenteil von vererbten Rudelstellungen ergibt. Also ich finde auch, dass die Natur genau das Gegenteil von vRS aufzeigt.

    @Katharina: „Glaube kaum,dass “Ungerudelt” (kenne sie nicht; leider) mit eigener Unzufriedenheit (was Thema hier betrifft) auch nur das kleinste Problem hat! Würde eher sagen,dass sie den Durchblick hat und Sie den Kommentar vielleicht nur”überflogen” und sofort losgeschrieben haben“.

    Das führt mich zu der Frage, Katharina: „Aegypten?“

    Denn was Du dort hinein interpretierst, steht dort nirgends …. und Dein Einwand (bzw. die Unterstellung meiner Intentionen) ergibt für mich gerade im Zusammenhang mit dem Text von Ungerudelt keinerlei Sinn.

    Vielleicht bist Du diejenige, die einen Kommentar nur „überflogen“, als „Angriff auf jemanden wertete“ und sich „sofort berufen fühlte, mich zu massregeln“?

    Was genau stört Dich jetzt daran, dass ich bei mir selbst auf innere Unzufriedenheit schliessen würde, wenn ich rund um mich herum nur noch Problemhunde/-Halter erkennen könnte? Hältst Du eine solche Haltung (insbesondere bei mir selbst) für grundsätzlich falsch?

    Wo genau steht in meinen Worten der Vorwurf an Ungerudelt, sie selbst hätte ein Problem mit eigener Unzufriedenheit? Also ich kenne das ja nun schon im www, dass sich jemand blitzschnell Schuhe anzieht, die ihm nicht passen. Sie aber gleich jemand anderen überzuziehen (i.d.F. Ungerudelt), das ist schon ein starkes Stück, findest Du nicht? Denke, das ist schon ziemlich „Sandkasten“ …

    Gruss
    Rosi

  59. Ungerudelt

    Ich bring mal die Sandförmchen in den Sandkasten. Dort können wir uns zum Spielen treffen.

    Was mich betrifft: Ich habe keinen der Beiträge mir gegenüber in irgend einer Weise persönlich aufgefasst.
    Im normalen Leben und Alltag mit den Hunden treffe ich hauptsächlich unkomplizierte Hundeleute.
    Das sind jedoch keine engeren Kontakte, die mich Rückschlüsse auf die Beziehung zu deren Hunden oder deren Empathievermögen schließen lassen.
    Im aktiven Vereinsleben jedoch erlebe ich leider, dass es sehr wohl sehr viele HH gibt, die Probleme haben (oder sich und ihren Hunden machen) und weit entfernt davon sind, ein unkompliziertes, zufriedenstellendes Leben mit ihren Hunden zu führen.
    Meist wollen sie dann Sofortlösungen, Methoden an die Hand, die sie wie mechanisch anwenden können, damit der Hund funktioniert und am allerliebsten Erklärungen, die sie von jeder Verantwortung frei spricht (Hund ist dominant, stur……oder eben auch so eine Erklärung, wie sie sich aus dem Rudelstellungskonstrukt ergibt.)
    Das Bild, das sie von Hunden im Kopf haben entspricht selten dem, was ein Hund ist, sondern ist eine verklärte Sichtweise, als wären Hunde alles wilde, ursprünglich lebende und sich verhaltende Wölfe, die in Rudeln leben, sich gegenseitig linear dominieren und deshalb Unterordnung (egal ob dem Menschen oder dem ranghöheren Hund – oder Eckhund oder sonstigen Phantasiepositionen) die Lösung der Probleme ist.
    Da ist auch die Erklärung, man habe einen Leithund, der nicht so erzogen werden könne, wie ein Bindehund, willkommen. Jedes Problem, das daraus entsteht, dass die gesunde Empathie, gepaart mit verhaltensbiologischem Grundwissen fehlt, kann anhand Rudelstellungen bestens begründet werden – vordergründig, oberflächlich, ohne jedoch wirklich dem Individuum gerecht zu werden.

    Aber stimmt schon: ein sehr sehr großer Anteil der Hundehalter hat genug Grips und Gefühl, keine RS-Erklärungshypothesen zu benötigen. Gott sei Dank!

  60. Timbra

    @Rosi: Du verrennst Dich in was. Vielleicht solltest Du wirklich etwas genauer lesen und Zusammenhänge dort herstellen, wo wirklich welche sind.

    ungerudelt:
    „Im normalen Leben und Alltag mit den Hunden treffe ich hauptsächlich unkomplizierte Hundeleute.
    Das sind jedoch keine engeren Kontakte, die mich Rückschlüsse auf die Beziehung zu deren Hunden oder deren Empathievermögen schließen lassen.
    Im aktiven Vereinsleben jedoch erlebe ich leider, dass es sehr wohl sehr viele HH gibt, die Probleme haben (oder sich und ihren Hunden machen) und weit entfernt davon sind, ein unkompliziertes, zufriedenstellendes Leben mit ihren Hunden zu führen.“

    Hier tritt Letzteres leider schon im „normalen“ Leben mittlerweile deutlich zutage.

  61. Rosi

    Hallo Ungerudelt

    „Ich habe keinen der Beiträge mir gegenüber in irgend einer Weise persönlich aufgefasst.“
    Davon bin ich auch ausgegangen und wir sind uns im Grunde genommen bei vielen Dingen völlig einig.

    Sehe auch, dass man gerade in Vereinen immer auch denjenigen begegnet, die weit davon entfernt sind, ein entspanntes Verhältnis zu ihrem Hund zu entwickeln (ein Blick in verschiedene Foren zeigt m.E. gleiches).

    Die Gründe hierfür sind sicherlich mannigfaltig, beispielhaft: kann der Eintritt in einen Verein einer gewissen Leistungsvorstellung (an den Hund und sicherlich auch an sich selbst) dienen. Wenn ich so darüber nachdenke, das ist der eigentliche Sinn und Zweck von Vereinskonstrukten. Weiss nicht, ob sich daran etwas geändert hat (glaube nicht dran): ohne Verein, keine Teilnahme an sportlichen Veranstaltungen mit Brief und Siegelchen.

    Das bedeutet für mich, dass gerade in Vereinen gehäuft Menschen mit einem gewissen Leistungsanspruch aufschlagen, man sie dort häufiger sieht. Denn man will es ja zeigen; auf dem Feld macht das wenig Sinn, genau so wenig, wie in der Stadt einer von Vielen zu sein. Und das Problem dabei ist, funktioniert der Hund nicht wie gedacht, wird solches ebenso gesehen (das macht noch mehr Druck). Insoweit, stimmt, Mensch macht sich überwiegend die „Probleme“ selbst (Ausnahmen bestätigen die Regel).

    Wobei ich das Bild im Kopf solcher „Sportler“ etwas anders wahrnehme. Habe ich das Gefühl, das Bild von Hund im Kopf entspricht eher dem eines Roboters, scheitert jedoch an der Natürlichkeit eines lebenden Wesens (dann formuliere ich gerne: „Besser wäre es gewesen, man hätte sich für den Duracell-Betriebenen entschieden.“).

    Das Bild mit den wilden Wölfen finde ich eher bei Nichthundehaltern (unabhängig davon, ob die Wolfsvorstellung konkret, richtig oder falsch wäre). Auch bei Ertel ist es doch im Grunde genommen nicht das Bild von lebenden Wölfen, denn sie hat weder jemals welche gesehen (nur davon gehört), noch passte die Natur der Wölfe und Hunde in ihre Thesen. Das wird vermutlich der Grund sein, weswegen sie sie für sich neu erfindet.

    Allerdings mache ich mit den entspannten Otto-Normal-Hundeleuten schon solche Erfahrungen (vll schaue ich auch einfach nur genauer hin, oder hab mehr Zeit dazu … watt weiss ich), die m.E. sowohl Rückschlüsse auf ihre Beziehung zum Hund, als auch auf das Empathievermögen zulassen (Letzteres könnte man zusätzlich auch mit Wahrscheinlichkeiten erklären, denn so viele menschliche Schrumpf-Spiegelneuronen laufen nicht herum; gibt Statistiken dazu).

    Weiterhin, man trifft gehäuft auf seinen Routen dieselben Normalos. Irgendwann wechselt man doch ein paar Worte mehr, während die Hunde ihrer eigenen Unterhaltung frönen. Und dabei entstehen recht regelmässig Szenen, bei denen man das Verhalten des Halters und seines Hundes in Interaktion sowie mit sonstigen Vorkommnissen (z.B. Mutter mit Kinderwagen nähert sich … Jogger … etc. pp.) beobachten kann. Alleine schon mit welcher Einstellung und wie ein Halter auf sein Umfeld reagiert, lässt m.E. doch so einige Rückschlüsse zu.

    Wer im Verein an der Leine reisst, rüde mit seinem Hund umgeht, der macht das in der Regel auch auf dem Feld (würde mit diskreter Kommunikation sicherlich auch nicht mehr funktionierten). Wer sich im Verein verbissen leistungsorientiert darstellt, kann dies auf freier Wildbahn nicht verbergen. Wer gestresst seinen Hund an die Leine ruft, weil es z.B. Kinder und Jogger hagelt, oder auch nur andere Hunde an der Leine, verrät sehr, sehr viel von sich. Selbst wenn ein Halter das wunderbar verbergen könnte (und dabei sein bestes Strahlelächeln aufgelegt bekommt) oder nur mal einen schlechten Tag hat, sein Hund kann das nicht. Man sieht einfach, ob sich ein Hund aufgeschlossen, vertrauensvoll seinem Halter gegenüber zeigt, willig kommt oder aber vll verwundert ob der momentanen schlechten Laune seines Halter doch noch Milde walten lässt .. usw. usf.

    Sicherlich gibt es dabei immer eine gewisse Unbekannte, doch solche beziehe ich eher auf Details, die überwiegend daraus resultieren, dass man selbst vll anders reagiert hätte, dieses oder jenes als die bessere Methode einschätzen würde oder es vll tatsächlich besser drauf gehabt hätte. Doch wirklich wichtig ist das nicht, denn das macht den anderen Hundehalter ja nicht zum schlechteren Halter.

    „Da ist auch die Erklärung, man habe einen Leithund, der nicht so erzogen werden könne, wie ein Bindehund, willkommen. Jedes Problem, das daraus entsteht, dass die gesunde Empathie, gepaart mit verhaltensbiologischem Grundwissen fehlt, kann anhand Rudelstellungen bestens begründet werden – vordergründig, oberflächlich, ohne jedoch wirklich dem Individuum gerecht zu werden.“

    Das ist für mich eher die Ausnahme, die ich auch aus den Teilnehmerzahlen abgeleitet habe (und ein Sonderfall). Irgendwo im Forum hatte ich mir den Spass gemacht und den prozentualen Anteil ausgerechnet. Mich dabei jedoch auf ältere Zahlen berufen, neueres Datenmaterial wurde mir vor Augen geführt, so dass wir letztlich beim Sandkorn in der Wüste landen (ok, gebe zu, das ist was stark übertrieben, klingt aber schön ;)).

    Den wenigsten Menschen dürfte eine gesunde Empathie fehlen und gerade menschliche die Empathie ist m.E. (sicherlich stehe ich damit nicht alleine) mehr als nur die halbe Miete. Denn sie ermöglicht, uns in andere hineinzuversetzen. Sogar speziesübergreifend und damit auch in den Hund. Sie dürfte auch zu den Triebfedern zählen, die uns nach mehr verhaltsbiologischem Grundwissen streben lässt. Wir Menschen suchen doch stets die rationale Erklärung für unsere Emotionen.

    Meine Einschätzung über die Masse als Normals basiert nicht nur auf der Grundlage meiner eigenen Erfahrungen. Sondern es gibt in der Tat Statistiken/Schätzungen, wie hoch ein Anteil von Schrumpf-Empathen sein könnte (denke, darunter sind im Verhältnis genau so viele Hundehalter). Ziemlich einig – von mehreren wissenschaftlichen Richtungen aus, die sich rund um das Hirn des Menschen ranken – scheint man sich bei einem Anteil von ca. 4 % zu sein (das lässt sich – stand heute m-W.n.– nicht ändern … kommt vll noch ..). Eigentlich beruhigend, auch wenn ich mir wünschen würde, es gäbe diese Zahl erst gar nicht. Doch in einer solchen Statistik verschwinden 500 vRSler komplett (bin zu faul, den potentiellen Anteil auszurechnen).

    Für die eigene Erfahrung kommt es vermutlich verstärkt darauf an, in welchem Umfeld man sich vorrangig bewegt. In unser beider Fall, Du vermutlich mehr im Verein, meiner einer auf dem Feld und Timbra wahrscheinlich in ihren Quartier. Formulieren wir es so: jetzt hab ich offensichtlich das Glück, dass sich Statistiken (oder die rationalen Erklärungen) mit meinen eigenen Erfahrungen decken. Bei anderen ist das evtl anders.

    Aber wie ich Eingangs schon formulierte, im Grunde genommen sind wir uns einig und besser ginge sicherlich immer (denn es hat noch satt genug Leid auf dieser Welt … und das nicht nur bei Hunden). Weiterhin finde ich es immer wieder spannend, unterschiedliche Erfahrungswerte auszutauschen, fand es nett, mit Dir geschrieben zu haben ;).

    Gruss
    Rosi

  62. Rosi

    @Timbra:„Du verrennst Dich in was.“
    In was genau und in welchem Bezug?

    @Timbra: „Vielleicht solltest Du wirklich etwas genauer lesen und Zusammenhänge dort herstellen, wo wirklich welche sind.“

    Timbra, habe an Dich eine einfach Frage gestellt, die Du nicht beantworten hast. Insoweit gehe ich davon aus, dass Du den Zusammenhang (also den Deinigen) mir nicht erklären möchtest (das steht Dir frei). Da niemand das Recht hat, jemand anderen Arbeitsanweisungen zu erteilen (das gilt auch für solche an mich) steht es mir doch völlig frei, wie ich Deine Worte interpretiere und ich welchen Zusammenhang ich sie bringe.

    Im Nachbartröt (http://rudelstellungen-klargestellt.de/?p=3449&cpage=1#comment-13188) habe ich bereits geäussert, dass ich Dich als ziemlich verwirrt wahrnehme. Das liegt vermutlich daran, dass ich nicht in der Lage bin, Deine Worte in Deinem Sinne zu interpretieren. Man munkelt zwar gesellschaftlich gemeinhin, es läge Vorrangig in der Bringschuld des Senders, es zu Verständnis beim Empfänger zu bringen (so er denn verstanden werden möchte, versteht sich), doch was solls und ich weiss, manchmal ist halt Hopfen und Malz verloren, hin und wieder scheitert es wohl auch am Willen.

    Mich deswegen zu schulmeistern, empfinde ich zwar grundsätzlich als unangemessen, aber einigen wir uns darauf, dass ich rhetorisch – insbesondere verglichen mit Dir – doch sehr unterentwickelt bin. Mir also die intellektuellen Voraussetzungen fehlen, Dich zu verstehen und korrekte Zusammenhänge aus Deinen Texten zu ziehen (die der anderen vermutlich dann auch?).

    Damit kann ich prima leben und Du brauchst Deine rhetorischen Künste nicht mehr an mich zu verschwenden.

    Gruss
    Rosi

  63. Timbra

    Rosi, Du machst es einem echt schwer, Dir nicht auf die Füße zu treten.
    Ich würde es mal so formulieren: Wir funken auf unterschiedlichen mentalen Ebenen. Dabei belasse ich es dann auch mal.

    Dann kuschel mal schön weiter. 😉

  64. Ungerudelt

    Zitat Rosi:
    „Für die eigene Erfahrung kommt es vermutlich verstärkt darauf an, in welchem Umfeld man sich vorrangig bewegt. In unser beider Fall, Du vermutlich mehr im Verein, meiner einer auf dem Feld und Timbra wahrscheinlich in ihren Quartier“

    Weil ich über das Erleben im Zusammenhang mit Vereinen berichte, schließt Du daraus, dass ich mich vorrangig mit den Hunden im Verein bewege?…….kopfschüttel…….
    Stimmt so aber nicht:
    In erster Linie bin ich Hundehalter, der null Wettkampfambitionen hat, aber immer schon Mehrhundehaltung betrieben hat, sich täglich im normalen Umfeld bewegt und ZUSÄTZLICH viel praktische Erfahrungen mit Fremdhunden und ihren Menschen in unterschiedlichsten Vereinen gesammelt.
    In den letzten Jahren sind es nicht mehr überwiegend leistungsorientierte Sportler, die sich in Vereinen versammeln, sondern ganz normale Hundehalter, die oft auch wegen Problemen Hilfe im Verein suchen.
    …aber wenn Du kaum oder nicht in Vereinen unterwegs bist, kannst Du das ja auch nicht wissen….

  65. Rosi

    Ungerudelt: Sehe nichts in meinen Worten, was zum Kopfschütteln veranlassen könnte.
    Niemand, der einen Hund (oder mehrere) hält, ist nur in Vereinen unterwegs. Das ist für mich so selbstverständlich, dass es m.E. keine Erwähnung wert ist und Dir nicht abgesprochen wurde.

    Dennoch wird es Unterschiede zwischen uns geben können, dürften und sollen (z.B. schon wegen der Vielfalt). Kann in erster Linie nur meine Erfahrungswerte in den Bezug zu den Deinigen setzen. Doch das tat ich ohne eine Bewertung meines Gegenübers (da ist keine drin und lag mir auch fern).

    Nun bin ich tatsächlich sehr, sehr viel draussen (stundenlang, nahezu täglich, bei jedem Wetter) und Du hast völlig Recht. Z.Zt. mache ich gerade Vereins-Frühlingspause und treibe mich gemeinhin heutzutage nicht mehr so viel in Vereinen um. Deswegen kann ich mir gut vorstellen, dass die Wörtchen „mehr“ und „vermutlich“ wahrscheinlich schon recht treffend gesetzt sind.

    Es ist zwar möglich, dass Du gleich viel (oder sogar mehr) täglich stundenlang draussen bist, aber ich habe dann z.B. keine Zeit mehr, um mich noch intensiv Vereinstätigkeiten zu widmen. Der Tag hat nur 24 Stunden (daraus wird man hoffentlich noch Schlüsse ziehen dürfen?) und ein “ZUSÄTZLICH viel praktische Erfahrungen mit Fremdhunden und ihren Menschen in unterschiedlichsten Vereinen gesammelt.“ ist mir nicht mehr möglich bzw. die Prioritäten sind anders gesetzt (meine Prioritäten, für mich und nur für mich … und auch das völlig ohne Wertung anderer Praxen).

    Und natürlich sind in Vereinen nicht nur leistungsorientierte Sportler, auch dabei bin ich völlig Deiner Meinung. Deswegen chrieb ich etwas von „mannigfaltigen Gründen“ und „beispielhaft“. D.h., meine Worte bezogen sich auf ein Beispiel von vielen Motivationen, welches die Menschen in die Vereine streben lässt.

    Einer dieser vielen anderen Gründe ist selbstverständlich, dass sich Hundehalter dort Hilfe suchen. Verstärkt tun sie das, sehe ich ebenso. N.v.a.m. gehe ich davon aus, dass sich die Menschen heutzutage weit mehr Gedanken um ihre Haustiere machen. Im Grunde genommen ist das m.E. Teil einer menschlich-kulturellen Entwicklung, die Beziehung zum Haustier verändert sich, zumindest in unseren Breitengraden.
    Zum Beispiel:
    Als ich noch Kind gewesen bin, war Kette, Zwingerhaltung, Stachelhalsband, der derbe Fusstritt, das Füttern mit Abfällen noch völlig normal, selbst Streuner (die die Menschen nicht selten mit Steinwürfen vertrieben) keine Raritäten usw. usf.

    Dass sich das geändert hat, sehe ich als positive Entwicklung und lege den Fokus nicht auf ein „Versagen“ der Hundehalter, die sich heutzutage überfordert in Vereinen Hilfe suchen. Sondern wende meinen Blick auf den Umstand, dass es ihnen auffällt, dass sie sich Gedanken machen, sich selbst in Frage stellen. Das hat selbstverständlich seine negativen Seiten, doch m.E. überwiegen hier die positiven und es handelt sich immer noch um eine nicht abgeschlossene kulturelle Entwicklung.

    (Sicherheitshalber merke ich an: Diese Aussage bedeutet nicht, ich würde meinen, Dein Blick läge nur auf dem Negativen.)

    @Ungerudelt: „Zitat Rosi:
    “Für die eigene Erfahrung kommt es vermutlich verstärkt darauf an, in welchem Umfeld man sich vorrangig bewegt. In unser beider Fall, Du vermutlich mehr im Verein, meiner einer auf dem Feld und Timbra wahrscheinlich in ihren Quartier”

    Weil ich über das Erleben im Zusammenhang mit Vereinen berichte, schließt Du daraus, dass ich mich vorrangig mit den Hunden im Verein bewege?…….kopfschüttel…….“

    Steht da nicht! Kann man möglicherweise so verstehen, doch die Worte „vorrangig“, „vermutlich“ und „mehr“stehen (m.E. unübersehbar) im Vergleich zu meinen eigenen Erfahrungswerten. D.h., ich schliesse aus Deinen Worten, dass Du Dich in Vereinen bewegst als meiner einer, ich dagegen auf dem Feld Präsenz zeige als Du.

    Davon abgesehen, dass es lediglich vermutete und als solche auch deklarierte Unterschiede beschreibt und keine Bewertung beinhaltet, heisst das weder, Du seist ein „Sportler“, noch bedeutet es, ausserhalb eines Vereins zeigtest Du kaum Präsenz. Es besagt nicht einmal, ich könnte nicht wissen, dass sich Hundehalter heutzutage mehr Hilfe suchen, als sie das früher getan haben.

    @All
    Hier mache ich Schluss.. Denn statt einen zwanglosen Erfahrungs- und Gedankenaustausch zu geniessen, sehe ich mich veranlasst, nach jedem meiner Kommentare extra noch einmal herauszuarbeiten, dass es sich nicht um persönliche (vor allen Dingen negative) Bewertungen meiner Gegenüber (und/oder deren Schilderungen, Lebensweisen … was auch immer …) handelt.

    Finde ich zwar schade, aber sorry, das ist mir zu anstrengend. Sehe mich hier offensichtlich ausserstande, derart zu formulieren, dass nobody sich auf den Schlips (oder stellvertretend) getrampelt fühlt. Vom aggressiven Ton und den Schulmeistereien mir gegenüber mal ganz abgesehen … Nein, das ist nichts für mich.

    Was solls … schönes Kommentieren noch.

    Gruss
    Rosi

  66. Katharina

    Rosi: Sehe mich hier offensichtlich ausserstande, derart zu formulieren, dass nobody sich auf den Schlips (oder stellvertretend) getrampelt fühlt.

    Nee,nee das ist voll gelungen…!

  67. Tina

    Die Ansichten der Mitglieder des Vereins „Vererbte Rudelstellungen“ über die zu treffende Auswahl von Welpen aus „unstrukturierten Würfen“ erscheinen in der Tat sehr fragwürdig. Zur Zeit läuft eine Diskussion in dem Forum des Vereins über einen Wurf von acht Welpen. Vier Welpen werden als Gruppe ohne Doppelbesatz und Fehlbesatz bei Trennung als noch rettbar akzeptabel angesehen. Der Rest wird von Mitgliedern als „Ausschussware“ definiert, die man nicht als Hundehalter übernehmen sollte. Also werden Welpen als „Ware“ angesehen. Was hat das mit Respekt vor dem Leben zu tun? Dieser Respekt wird doch von der Gruppe besonders hoch gehalten.

  68. Maico

    Ich wünsche schon mal gute Nerven bei der „Diskussion“, die nun auf dem Blog von einigen „ich werde mich nun doch mal mit der Rudelstellung befassen, weil ihr alle so böse Basher seid“ Autoren kommen werden. 🙂

  69. Susanne

    Hammerhart ……… Und Königin Ertel herself hat sich wieder einmal nicht entblödet, sich in einem doppelten Verbalrittberger ihre eigenen, kruden Theorien von hinten durch die Brust ins Auge passend zu reden …. und erneut wieder einmal: keiner dieser Rudelfreaks hat es gemerkt! Keiner!
    Aber solange diese Ertel-Nachläufer nicht selbst drauf kommen, ist es zwecklos. Ist wie bei alkoholkranken Menschen: solange sie das nicht selbst erkennen, ist es müßig, sie darauf anzusprechen: „Alkoholiker? ICH doch nicht…….“.

  70. Carla

    Die braune Gesinnung ist nicht verleugbar.

    Tja: in der ganzen Natur gibt es keinen Tierarzt. Das heisst erstens: die gesamte Rudlerschaft hat den Tierarzt zu meiden wie der Teufel das Weihwasser. Immer. Punkt. Entweder der Hund rappelt sich oder stirbt. Egal was er hat.

    Das heisst zweitens: Tierarzt und RS passen wie die Kuh zum Eistanz. Entweder man ist Tierarzt oder man ist Rudler. Entweder man ist Rudler oder man munkelt mit Tierarzt.

    Es interessiert keinen das dumme Gerede von gestern oder gar die eigene Vermehrerei, die es ja eigentlich gar nicht geben darf nach den Erkenntnissen der Frau Ertel.

    Fehlt nur noch der Puderzucker, der in dunkle Stellen geblasen wird.

    Geiz ist geil. Drum sucht man im www nach kostenlosen Antworten statt den Tierarzt zu konsultieren. Geiz ist geil. Drum macht man sich nicht die Arbeit der Recherche und Vorbereitung auf Welpen.

    Einstein und die Dummheit der Menschen.

    Bei soviel

  71. Susanne

    Zitat Carla: „Das heisst zweitens: Tierarzt und RS passen wie die Kuh zum Eistanz. Entweder man ist Tierarzt oder man ist Rudler. Entweder man ist Rudler oder man munkelt mit Tierarzt“

    Ist nicht eine der engsten Gefolginnen Ertels eine „Tierärztin“? Ich meine mich zu erinnern, dass diese „Fachkraft“ ja schon bei der Auslegung der aktuellen Gesetzeslage (Novelle TSchG) gehörig daneben gelegen hatte. Und im Zusammenhang mit dem Umstand, dass diese „Tierärztin“ ebenfalls ein Stück vom Kuchen „öffentlich bestellte und beeidigte(?) Sachverständige für das Fachgebiet Hundewesen“ abhaben möchte, denke ich, dass es vielleicht Sinn macht, den jeweils für diese „Tierärztin“ und „Sachverständige“ zuständigen Kammern, bzw. Verwaltungsbehörden zu erklären, in welchem Widerspruch diese, solche Tätigkeiten zueinander stehen?

  72. Kartella

    zu den o.g. Links:

    Mir fällt auf, die „Arbeitsweise“ bei RS ist zuverlässig.:
    Ein argloser Interessierter stellt einen Beitrag ins Forum, berichtet, fragt (dazu wird man ja als Neuling aufgefordert)…sofort stürzen sich die Platinums (warum muss ich jetzt gerade an Kettenhunde denken….) auf ihn, stellen ihn als unwissend, nicht genug Forum belesen, oberflächlich bezüglich RS, in den gen. Fall sogar als RS Wissen erschleichend dar. Der gutgläubige „Newcomer“ versucht nun, nicht allzu doof in der Gemeinschaft da zu stehen und bemüht sich mehr RS Wissen zu erlangen (was ja nicht gelingt…)….die nächste Schelte kommt bestimmt, es ist wieder alles falsch, denn das „wahre Wissen“ haben nur die Platinums, außer der „Guru“, die ab und zu paar widersinnige Kommentare einbringt, um den Neuen am Haken zu halten. Nun ist man schließlich als kompletter Dummling ständig am rechtfertigen und entschuldigen und merkt gar nicht, dass die Gehirnwaschmaschine auf Hochtouren läuft. Es kommt nur noch drauf an RS konform zu posten, alles andere ist egal. Abartig sind die Beiträge zum Wurf. Jeder, der einigermaßen naturverbunden ist, weiß, wie Mütter und Junge durchdrehen, wenn sie getrennt werden, ob Katze, Hunde, Enten, Hühner usw. Hier benutzt man das RS-Lügengerüst, um sowas zu propagieren. Dazu werden noch die Halter, die das nicht tun und ihr Veto einlegen beschimpft, als asozial abekanzelt und den Hunden eine schlechte Zukunft voraus gesagt. Das ist mehr als grenzwertig. Um Hunde geht es (oder ging es ?) bei RS schon lange nicht mehr. Ich hoffe, die Renate hat die Kurve gekriegt.

  73. Maico

    Ja, dieser typische Einstieg ist in der Tat sehr prototypisch. Desweiteren scheint eine ganz massive Aversion gegen „Konditionierung“ in den Kreisen zu herrschen, die reagieren wie ein Pawlowscher Hund aufs Glöckchen bei dem Thema.
    Ein netter Nebeneffekt mit realsatirischen Anleihen…

  74. Carla

    Zitat Susanne
    „Ist nicht eine der engsten Gefolginnen Ertels eine „Tierärztin“? Ich meine mich zu erinnern, dass diese „Fachkraft“ ja schon bei der Auslegung der aktuellen Gesetzeslage (Novelle TSchG) gehörig daneben gelegen hatte. Und im Zusammenhang mit dem Umstand, dass diese „Tierärztin“ ebenfalls ein Stück vom Kuchen „öffentlich bestellte und beeidigte(?) Sachverständige für das Fachgebiet Hundewesen“ abhaben möchte, denke ich, dass es vielleicht Sinn macht, den jeweils für diese „Tierärztin“ und „Sachverständige“ zuständigen Kammern, bzw. Verwaltungsbehörden zu erklären, in welchem Widerspruch diese, solche Tätigkeiten zueinander stehen?“

    Es scheint, das wurde versucht
    http://www.rudelstellungen.eu/rudelstellungen-aktuell/100-darstellung-der-entwicklung-der-letzten-vier-jahre

  75. Susanne

    Danke Carla, diese weinerliche Chronik von Ertel habe ich nur überflogen und den betreffenden Satz habe ich gar nicht gelesen. Vielleicht ist eine „Anzeige“ im klassischen Sinne auch nicht der richtige Weg und ich vermute auch, dass dieser Vorgang möglicherweise viel zu früh stattfand. Mittlerweile liegen ja schon eine ganze Menge kritischer Stimmen insbesondere auch aus Fachkreisen zu diesem Thema vor, die insbesondere auch die Tierschutzrelevanz beleuchten und ich kann mir vorstellen, dass das diese Rudelfreaks inzwischen in ein völlig anderes Licht stellt.

  76. Gaby und Ingo

    Hallo alle zusammen.
    Habe hier die letzten Stunden ein wenig herumgestöbert – sehr interessant.
    Ich selbst finde vRS nicht plausibel oder nutzbringend, kenne aber jemanden, der davon absolut überzeugt ist.
    Man muss diesenden Ansatz nicht toll finden, aber ich muss sagen, dass dieser Mensch, wirklich keinerlei Mühen scheut, um für den Hund das beste zu erreichen. Und das verbindet dann alle denkenden Hundehalter wieder. Das sollte man ab und zu auch anerkennen. Sie findet, ihrem Hund geht es jetzt besser, das macht sie zufrieden und entspannt das Verhältnis zum Hund. Das ist doch gut. Sie würde dem Hund niemals schaden wollen, das ist doch erstmal die Hauptsache. Ehrlich gesagt, ist mir so ein überbesorgter Hundehalter 1000x lieber, als die vielen, die sich gedankenlos ein Tier anschaffen, weil es so niedlich und gerade Weihnachten ist, oder weil die Rasse gerade in Mode kommt oder als Statussymbol, ohne vorher auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was sie von dem Hund erwarten und wie dieses Ziel erreicht werden kann.
    Ich habe seit 7 Monaten einen Hund, den Ch nicht wegen Weihnachten geholt habe – und treffe auch fast nur nette Hundehalter, deren Hauptinteresse dem Wohl ihrer Hunde gilt.
    Warum muss denn die Diskussion um Lösungsansätze und Hundeerziehung so oft und schnell in persönliche Diffamierung ausarten.
    Alle machen Fehler, alle müssen lernen und alle haben mal angefangen.
    Man kann aus fast jeder Lehre etwas Sinnvolles herausfordern und man kann jede dogmatisch pervertieren, bis der Grundgedanke dem Hund soll es möglichst gut gehen“ vor lauter Ritualisiererei in Vergessenheit gerät.
    Wie Religionen, keiner weiß mehr warum er etwas macht, aber er macht es auf jeden Fall besser als die a deren; und dadurch wird er besser als die anderen. So entstehen Kriege.
    Genug von meinem Blabla, es ist gut , wenn man sich kritisch mit Dingen auseinander setzt, aber bleiben wir doch menschlich, achtsam und respektvoll, das tut nicht weh ;o)

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