Welpenbetreuer und Zeitzeuge: Peter M.

Peter M. hat bei Gartenbaumeister Karl Werner gelernt (dem angeblichen „Lehrmeister“ von Barbara Ertel) und war bis zum Jahr 1968 in der Gärtnerei Werner im Pflänzerweg beschäftigt.

Er hat uns bestätigt, dass im Hause Werner mit Wolf-Chows unter dem Zwingernamen „vom Pflänzerland“ gezüchtet wurde und dass Karl Werner dem „Weinheimer-Kreis“ – Eurasier Züchter der ersten Stunde – angehörte. Nicht bestätigt hat er, dass Karl Werner irgend etwas mit „vererbten Rudelstellungen“ praktiziert oder seine Würfe „stellungsgerecht“ behandelt habe. Im Gegenteil: Karl Werner kümmerte sich nicht selbst um seine Welpen, das hat Peter M. bis zur Abgabe der Hunde gemacht. Und wir haben intensiv nachgefragt und betonen nochmals: M. ging ohne jegliche Anweisung bezüglich einer „vererbten Rudelstellung“ vor, wie die Hunde zu behandeln sind, im Wurf liegen müssen, dass sie nicht herausgenommen werden dürfen, etc. Das sei (Originalton M.) „alles Quatsch“.

Wolf-ChowEr erinnert sich, dass er mit Welpen und Junghunden aus zwei zeitlich nahen Würfen übers Feld gelaufen ist. Auf unsere Frage, ob er denn in diesen Gruppen eine wie auch immer geartete Formation erkennen konnte, antwortete er mit einem klaren „Nein, die sind immer wild durcheinander getollt. Nur wenn es zu viel wurde, sind die Alten eingeschritten.“

Auf Nachfrage, inwiefern sich Karl Werner überhaupt um seine Hunde gekümmert habe, sagt Peter M.: „Wenn wieder mal einer abgehauen ist und ein paar Stunden weg war, ist Karl Werner rausgefahren und hat ihn gesucht. Aber er hat mich immer mitgenommen, denn ihm folgten sie sowieso nicht.“

Nun wollten wir noch wissen, was es mit dem von Ertel bezeichneten „Herrenzimmer“ im Anbau der Gärtnerei auf sich hatte. Was war mit den Dankschreiben aus drei Generationen, den schwarzen Klattheften, den Skizzen von Welpen-Schlafbildern, den Fotos von Hüte- und Jagdgruppen, von Damen mit jeweils vier weißen und schwarzen Großpudeln, die dort angeblich an der Wand hingen?

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Beim Ausdruck „Herrenzimmer“ lachte Peter M. schallend. Seiner Beschreibung nach war der Anbau ein etwas unordentliches Büro, in dem reihenweise Ordner in Schränken standen. Diese Unterlagen waren alle aus dem Gärtnerei-Betrieb, keinerlei Aufzeichnungen über Würfe, keine Fotos an der Wand. Nochmal „alles Quatsch“. Zudem konnte Karl Werner nicht alle Welpen verkaufen, so dass er etliche verschenken musste.

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Auf die Frage, ob ihm etwas darüber bekannt sei, dass Karl Werner in den Jahren 1968/69 an die 50 bis 60 Würfe in weiterer Entfernung begutachtet habe, antwortete er ebenfalls mit klarem „Nein“. Karl Werner war mit seinem Betrieb voll ausgelastet. An eine Barbara Mohrenstein-Ertel kann er sich nicht erinnern und somit auch nicht an ihre angeblichen Fahrdienste oder Ausflüge zu anderen Züchtern. Es wäre in einem kleinen Dorf wie Walluf zudem aufgefallen, wenn ein bekannter älterer Mann mit einer unbekannten jungen Frau durch die Gegend gefahren wäre.

So müssen wir nach Peter M.s Aussage davon ausgehen, dass Karl Werner ein rechtschaffener, einfacher Mensch war, dem seine Hobbyzucht Entspannung bot und Freude bereitete, mehr aber auch nicht. Jemand, der „Rudelstellungs-Wissen“ dokumentiert hatte, war er mit Sicherheit nicht.

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17 Gedanken zu „Welpenbetreuer und Zeitzeuge: Peter M.

  1. Astrid Schmiemann

    Und das sollen die Kinderschuhe und Entstehungsgeschichte der Rudelstellung sein?

    Vielen Dank für das Zusammentragen der Informationen, die hoffentlich noch mehr Menschen für ihre Hunde die Augen öffnen.

  2. Stefi

    Vielen Dank für das Zusammentragen der Fakten.
    Toll, dass endlich mal tiefer nachgeforscht wurde, und jemand sich die Mühe macht, intensiv zu hinterfragen.

    Leider befürchte ich, dass „Hardcore-Anhänger“ sich davon nicht beeindrucken lassen. Sie werden trotzdem „etwas“ gesehen haben wollen und weiter darauf bestehen, das an der Rudelstellungslegende irgendwas dran ist. Auch wenn man nach Sichtung eurer Informationen davon ausgehen kann, dass Frau Ertels Version der Geschichte, an den Haaren herbeigezogen ist.

    Ich hoffe allerdings das viele „Neuinteressierte“ durch diese Seite, erst gar nicht an diesem Tiefpunkt ankommen, und vorher noch die Kurve des gesunden Menschenverstandes nehmen können.

  3. Jacky

    Viel mehr als die beiden Zeitzeugen brauch es doch eigentlich garnicht um zu kapieren das alles von BE auf lügen basiert.
    Der arme Karl Werner wird sich sicher im Grab umdrehen.

    Ne super Seite. Endlich.

    Schön wären noch einige Berichte von „Aussteigern“ und vllt sogar zeitzeugen von BE

  4. Katharina von der Leyen

    Ich habe kürzlich mit einer Trainerin gesprochen, die Frau Ertl schon lange kennt – und zwar aus Zeiten, in denen sie sich noch mit den ganz normalen, üblichen Rudelstellungen in normalen Hundegruppen beschäftigte. Damals war noch keine Rede von Geburtsstellungen etc., das kam alles erst später (obwohl sie den Mann laut Biographie längst kannte). Man nennt das „Legendenbildung“. Tatsache ist: Die Frau ist todkrank, lange hält das alles also nicht mehr an, denn haltbar ist der ganze Zinnober ja sowieso nicht. Das Ganze verdient die Aufmerksamkeit nicht, die es bekommt – in Anbetracht von 5,9 Millionen Hunden in D ist es eine geradezu lächerliche Zahl, die sich mit diesem Kokolores beschäftigt. Und deren Hunde können nur froh sein, wenn sie „eingetauscht“ werden, denn verstanden hat sie in ihrem bisherigen Zuhause sowieso niemand. Dann doch lieber sein Glück woanders suchen.

  5. Brigitta Kramer

    Liebe Frau von der Leyen, wie schön, daß Sie sich hier auch melden. Ich bin schon sehr lange eine treue Besucherin Ihrer Seite und kenne natürlich Ihre Stellung zu vererbter Rudelstellung.

    „Und deren Hunde können nur froh sein, wenn sie “eingetauscht” werden, denn verstanden hat sie in ihrem bisherigen Zuhause sowieso niemand. Dann doch lieber sein Glück woanders suchen.“

    Naja, ganz so einfach ist das ja nicht, denn die Hunde kommen leider nicht in ein „normales“ Zuhause, sondern landen ja wieder nur bei Hardcore-Anhängern, die sie mit Ignoranz, Isolation und Kontaktlosigkeit behandeln.

    Leider kann ich so optimistisch nicht sein, denn wenn man sieht, daß diese unsäglichen Workshops bis zum Sankt Nimmerleinstag ausgebucht sind, muß man annehmen, daß dieser Unsinn doch noch länger anhält. Und leider springen schon auch andere auf diesen Zug auf.

    Deshalb ist es schon wichtig, dagegen zu halten. Nicht, weil ich denke, daß auch nur ein RS-Jünger davon abzubringen ist, sondern weil ich die Hoffnung habe, die Unschlüssigen und auf der Kippe zu RS Stehenden, mit Argumenten doch noch überzeugen zu können.

    Liebe Grüße an Sie und Ihre wunderbaren Hunde

  6. Günther Bloch

    Man wundert sich…
    Wenn Grau Ertel krank ist soll sie zum Arzt. Wenn sie bald aufhört werden andere weitermachen. Genau das passiert ja de facto jetzt schon.
    Frau v.d. Leyen meint es lohnt sich nicht gegen „RS“ vorzugehen? Es sind nur verschwindend wenige Hunde, die betoffen sind, und die sollen ruhig getauscht werden? Hallo?
    Einer reicht mir. Und was ist mit den Multiplikatoren – Hundeschulen, Tierheime, Organisationen etc.pp.?
    Ihr satement, Frau v.d.Leyen, ist für mich nicht nachvollziehbar und brandgefährlich. Obwohl viel beschäftgt, engagieren wir uns hier ensthaft und ganz bewusst. Wenn Sie das nicht möchten ist das ihre Sache. Dann lassen sie es bleiben. Wir schaffen das auch ohne Sie. Kein Problem.
    Unser aller Engagement , das verunsicherte Menschen darüber aufklärt warum sie nicht zu irgendwelchen workshops von Frau E. rennen sollen, ist wichtig und richtig. Wir setzen uns für eine sehr ernstzunehmende Sache ein und „klönen hier nicht ein wenig über irgendeine nette Feierabendbeschäftigung“. Frau v.d.Leyen kennt Frau Ertel von früher. Na und?

    Liebe Mitstreiter: Macht weiter, engagiert euch weiter, streitet weiter!
    Günther Bloch

  7. Brigitta Kramer

    Lieber Herr Bloch,

    keine Sorge, das werden wir tun. Nein, wir werden nicht untätig zusehen, wir engagieren uns weiter. Es kann nicht ein Unrecht gegen das Andere aufgewogen werden.

    Seit Tagen geht mir das Volparino-Experiment nicht mehr aus dem Sinn, und ich sorge mich um diese Hunde. Uns sind bei vielen Dingen ja die Hände gebunden, durch die Geheimniskrämerei von Ertel und Co.

    Aber was wir können, ist immer wieder aufklären und Wissen vermitteln. Sie können das als Experte tun, wir tun das als Laien, die nicht zusehen wollen, daß Hunde wie Ware hin und her geschoben werden. Wir wollen die erreichen, die noch zögern, das ist, glaube ich, ein erreichbares Ziel. Die Anderen, die Hardcore-RS-Leute, erreichen wir ohnehin nicht mehr. Nicht mit den besten Argumenten, nicht mit wissenschaftlichen Beweisen, nicht mit dem gesunden Menschenverstand.

    Sie lassen sich nicht einschüchtern, wir tun das auch nicht.

    Liebe Grüße

    Brigitta Kramer

  8. Arachne

    Katharina von der Leyen schrieb:

    „Das Ganze verdient die Aufmerksamkeit nicht, die es bekommt …“

    Das sehe ich allerdings völlig anders. Auch wenn es vielleicht nicht so viele Hunde sind, die mit der vRS in direkte Berührung kommen,….wie Herr Bloch schon geschrieben hat,….einer reicht.

    Auch wird die „Sache“ nicht mit dem Ausscheiden von BE zu Ende sein. Es gibt heute zumindest schon eine Splittergruppe, die auch von 7 Stellungen und angeboren sprcht. Dort ist man vielleicht nicht so krass wie BE, in deren Forum ist man zumindest nicht ganz so unfreundlich … aber wirklich besser ist es auch nicht.

    Es geht auch gar nicht darum dem ganzen Aufmerksamkeit zu schenken, es geht lediglich um Aufklärung. Je mehr Fakten hier auf der Seite zusammen getragen werden, um so mehr Chancen gibt es dass die Menschen ans Nachdenken kommen. Das ist wichtig, damit die Leute nicht einfach so „da rein geraten“.

  9. Hendrik Boesch

    Moin

    Zitat Katharina von der Leyen „Das Ganze verdient die Aufmerksamkeit nicht, die es bekommt – in Anbetracht von 5,9 Millionen Hunden in D ist es eine geradezu lächerliche Zahl“

    In Deutschland gab es in 2011 statistisch knapp 11 Millionen Kinder bis 14 Jahren, doppelt so viele wie Hunde! Warum sollte man sich also ueber die paar Tausend Gedanken machen, die unter Armut, Hunger, haeuslicher Gewalt oder Schlimmerem leiden?

    Finde ich immer das Faszinierende in Deutschland, die Wichtigkeit und das Mitgefuehl einer Diskussion an der Zahl der Betroffenen oder Opfer festmachen. Schoen einfach, schwarz und weiss. Warum sich um die paar Hunde und Menschen Gedanken machen, von beiden bevoelkern mehr als genug diesen Planeten. An Egoismus ist so ein statement eigentlich kaum noch zu toppen.

    Man kennt diese Oberschichtenignoranz und Gleichgueltigkeit gegenueber ‚unwichtigen‘ Problemen ebenfalls zur Genuege aus Kommentarspalten der Medien in Deutschland. Ihr Kommentar zur toedlichen Krankheit von Frau Ertel als ‚Problemloesung‘ ist derart asozial, dass man aus dem Kopfschuetteln nicht mehr raus kommt. Man mag zu dieser Frau stehen wie man will, doch selbst als Gegner ihrer Theorie und Aussagen zum Wolf finde ich es komplett daneben, etwas derart Privates in die Oeffentlichkeit zu tragen und darin die Antwort zu sehen auf die Kontroversen die Frau Ertels Theorien und Tun mit sich bringt.
    Eigentlich muesste man Ihren Beitrag ebenso ignorieren, wie Sie meinen, dass das Thema Rudelstellungen ignoriert werden muesste.

    Eigentlich. Uneigentlicherweise gibt es aber eben zum Glueck auch Menschen, die ueber ein gewisses Mass an Mitgefuehl, Idealismus und Aktivismus verfuegen und sich fuer etwas engagieren. Die sich unentgeltlich fuer etwas einsetzen, dass ihnen wichtig erscheint.

    Es ist ziemlich offensichtlich, dass Sie sich nicht mal mit den Beitraegen und der Arbeit verschiedenster Menschen hier auseinandergesetzt haben.
    Dabei geht es hier nicht darum, bestimmte Marketingstrategien oder Arbeiten mit deren von Frau Ertel zu messen, um eigene Buecher, Filme, Seminare oder Workshops in ein besseres Licht zu stellen und mehr Umsatz zu erreichen.

    Die ganze Geschichte um die Rudelstellungsthesen betrifft schliesslich nicht nur das Thema Hund, sondern eben auch den Umgang mit Mitmenschen, dem Wolf und die langjaehrige Arbeit zahlreicher Menschen, die oft ueber Jahrzehnte auf eigene Kosten und ohne wirtschaftliche Interessen gearbeitet haben und auch heute noch arbeiten.

    Gegner dieser Seite brechen das ganze Thema immer gerne auf Sandkastenniveau runter, Der hat mir die Schaufel geklaut, Die hat mich mit Sand geschmissen, spielt dann eben jeder fuer sich.
    Als waeren die wahren Ziele ein Verbot der Rudelstellungen und die komplette Vernichtung Frau Ertels, ihres Produkts und ihrer Anhaenger.

    So einfach ist es aber eben nicht. Ich bin ueber den Wolf auf das Thema Rudelstellungen gestossen und anfaengliche Belustigung ueber Frau Ertels Auesserungen zum Wolf schlug ziemlich schnell in Fassungslosigkeit um.

    Seit ueber 20 Jahren gibt es in Deutschland wieder Woelfe, ebenso lange hat die Politik auf Bundes- und Landesebene das Thema komplett vernachlaessigt. Wie immer kuemmert man sich erst um etwas, wenn der Stein schon laengst ins Rollen gekommen ist. In allen Bereichen rund um den Wolf hat Deutschland komplett gepennt, was Aufklaerung, Informationen und Umgang mit den Tieren angeht.

    Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und man ist in der Lage, in der sich unzaehlige andere Wolfslaender befinden. Zwei verhaertete Fronten stehen sich gegenueber, die sich was Ignoranz und Arroganz angeht in nichts unterscheiden. Fuer Leute, die das ganze entspannter und objektiver sehen, ist es da eh schon schwer mit Daten und Fakten die Diskussionen zu entschaerfen, Missverstaendnisse auszuraeumen oder Menschen Aengste zu nehmen.

    Und dann kommt da ploetzlich eine sogenannte Expertin, die ihr ‚erfahrenes und erlebtes Wissen‘ unter die Menschen bringt, um Hund und Mensch zu helfen. Natuerlich kann man da sagen, wen kuemmert es, gibt ja eine Vielzahl an verschiedenen Ansichten zum Thema perfektes zusammenspiel zwischen Zwei- und Vierbeiner.

    Wenn diese selbsternannte Expertin ihr Wissen dann aber unter anderem mit Wolfsverhalten begruendet, wie es noch niemand ausser ihr beobachtet/erlebt hat, betrifft die These der Rudelstellung eben nicht mehr nur Hundehalter und -interessierte.

    Es gibt ein grosses Mass an Verunsicherung in Deutschland, was die Rueckkehr von Woelfen angeht. Selbsternannte Experten, die Woelfe aus Wildparks, Buechern und der Glotze kennen, verbreiten eh schon ein grosses Mass an Falschinformationen und sorgen fuer weitere Verunsicherung, oft ungewollt und unbewusst.

    Fuer Wolf und Mensch wird die Vermeidung von Konflikten jedoch erschwert, wenn nicht nur wissentlich Falschinformationen ueber Woelfe und ihr Verhalten von Frau Ertel aus wirtschaftlichen Gruenden verbreitet werden, sondern sie zum Schutz ihres Produkts die Arbeit anderer Menschen nicht nur herabwertet, sondern komplett ignoriert. Und damit noch mehr Verunsicherung stiftet bei Menschen, denen es eh schon schwerfaellt sich objektiv zu Informieren.

    Wenn Sie der Meinung sind, dass dieses Thema fuer Sie nichts weiter als ‚Kokolores‘ ist, dann ist das Ihre Sache und Ihr gutes Recht. Dann ignorieren Sie das Thema und die Kritik daran doch auch weiterhin, und zwar komplett, inklusive Meinungsabsonderung. Falls doch das Beduerfnis besteht sich mitzuteilen, versuchen Sie es vielleicht doch mal konstruktiv.

    Was Sie tun ist nichts weiter als etwas zu Relativieren, was anderen Menschen wert ist unentgeltlich Zeit und Energie zu investieren, um objektive Informationen ebenso unentgeltlich zur Verfuegung zu stellen. Nicht als Medium, nicht als Verein, gratis fuer Interessierte. Unter anderem eben auch um Luegen ueber Wolfsverhalten mit Fakten zu widerlegen und richtig zu stellen, um weitere Hysterie und Falschinformationen in Deutschland zu vermeiden. Fuer ein moeglichst konfliktfreies Miteinander zwischen Mensch und Wolf, was in vielen Gegenden funktioniert.

    Statt die Arbeit anderer Menschen hier mit Ihrem oberflaechlichen Beitrag fuer obsolet zu erklaeren, nutzen Sie doch einfach mal das Angebot und lesen einen der vielen Artikel. Dann sehen Sie ganz schnell, dass das gesamte Thema Rudelstellungen weitaus mehr Probleme und Diskussionsbedarf aufwirft, als ‚einfachen‘ Hundetausch. Ansonsten gibt es doch sicherlich bessere Moeglichkeiten, ihre Zeit zu nutzen. Shoppen oder sowas.

    Gruss
    Hendrik Boesch

  10. jcl

    Ertels Behauptungen von ihrer angeblichen Krankheit gehören nicht hierher. Jedenfalls würde ich nicht auf eine „biologische Lösung“ setzen, und es geht auch gar nicht um Frau Ertel. Es gibt viele Ertels und wird sie immer geben. RS ist ein kleiner Splitter eines großen Problems, nämlich wie wir Menschen mit der Wahrheit umgehen.

    Eben diese menschliche Eigenschaft, sich Pseudo-Wahrheiten zurecht zu basteln und sich gegen die Wirklichkeit abzuschirmen, hat uns 1000 Jahre lang im Mittelalter festgehalten. Natürlich gibt es außer RS noch viele ähnliche Lehren, die fanatisch verteidigt werden, immer mit dem gleichen Argument – „bei mir wirkt es“ – und bei denen stets wenige auf Kosten von vielen profitieren. Nur haben sich die meisten längst etabliert und sind ein Millionengeschäft. Dagegen kommt man nicht an, aber bei RS gibt es eine gute Chance.

  11. Maico

    Leider scheint Ignoranz inzwischen ein Zeitgeist zu sein. Man ignoriert abstruse Dinge im Kleinen (“ Das Ganze verdient die Aufmerksamkeit nicht, die es bekommt – in Anbetracht von 5,9 Millionen Hunden in D ist es eine geradezu lächerliche Zahl, die sich mit diesem Kokolores beschäftigt.“), man ignoriert ungeheuerliches im Großen (Abhörskandal NSA und die Big Five).

    Warum ignoriert klargestellt nicht einfach die ganze irrsinnige Lehre der vererbten Rudelstellung?
    Ich denke, weil man Ignoranz nicht ignorieren sollte. Es ist nicht zu ignorieren, wenn Hunde aufgrund einer nicht belegbaren und in vielen Bereichen jede moderne Kynologie verspottende „Lehre“ vom Sozialkontakt zu anderen Hunden mehr oder minder abgehalten werden, ausgetauscht werden oder auch einfach nur mit Phantasie-Buchstabenkürzeln belegt werden.

    Wir sollten unsren Blick auf Hunde schärfen, denn sie sind in der Tierwelt unsre besten Begleiter (sorry, liebe Katzenfreunde, wenn ich euch gerade ignoriere..). Wir haben in den letzten Jahren eine Menge an neuem und spannendem über Hunde gelernt, u.a. von Menschen, die hier auf Klargestellt in Interviews und Kommentaren aktiv beteiligt sind.
    Wir sollten ihr Wesen nicht ignorieren, sondern bewundern. Es ist anders und faszinierender als das Phantasiegebilde von sieben deterministischen Stellungen. Viel mehr.

  12. Lea

    Danke, JCL und Maico! Eine kleine Ergänzung noch dazu: Probleme lösen sich nicht durch Ignoranz. Schlimmstenfalls geben wir der kleinen Splittergruppe dadurch nur Raum und Luft zum wachsen, weil wir uns ja nicht dafür interessieren, die Entwicklung verharmlosen oder eben für unwichtig halten. Irgendwann ist die Ideologie unbemerkt so angewachsen und hat so viele Anhänger*innen gefunden, dass wir sie plötzlich nicht mehr ignorieren können – dann ist es zu spät, etwas dagegen zu tun und durch Aufklärung Abhilfe zu schaffen. Wie gesagt – schlimmstenfalls. Es kann auch anders laufen, aber das weiß mensch vorher nie.
    schöne Grüße
    Lea, knapp an Godwins Law vorbeischrammend…

  13. Alwine

    Ich denke auch nicht, dass sich die Geschichte mit den RS von selbst ausläuft – schön wäre es, aber dafür ist sie zu schubladenhaft aufgebaut, und viele Menschen mögen Schubladen. Daran werden wir wohl auch nichts ändern. Und Dinge, die einmal in die Welt gesetzt sind, verschwinden nie wieder völlig. Auch das ist eine Tatsache. Sollte die Erfinderin (dieses Wort benutze ich ganz bewusst) dieser Geschichte (auch das eine bewusste Wortwahl) wirklich totkrank sein – in Anbetracht der vielen Geheimniskämereien und Halbwahrheiten schwer zu beurteilen, aber ja durchaus möglich – dann tut mir das sehr leid. Eine schwere Krankheit ist niemals etwas, über das man sich abfällig äußern sollte, egal ob es sich dabei um Herrn Blochs Hund handelt oder um Frau Ertel – an beide von dieser Stelle aus gute Besserung!

    Allerdings empfinde ich jetzt auch die heftigen Anfeindungen gegen Fr. v.d. Leyen etwas übertrieben. Zwar war auch mein Gedanke, wie oben beschrieben, schon wenige Hunde sind eben diese wenigen zu viel, und auf die „biologische Lösung“ zu warten ist mehr als makaber. Aber ein Nebengedanke ist ebenfalls richtig: Durch sehr heftigen Widerstand kann man eben auch Aufmerksamkeit auf ein Thema lenken, die es sonst vielleicht nicht hätte. Hier gilt es also, ein gutes Maß zu finden. Und vor allem sollte man bei aller Erregung nicht vergessen, dass auch der Ton die Musik macht. Das erste Kopfschütteln über den Beitrag verstehe ich völlig, aber bitte, liebe Leute: Dieser Blog hier wird auf jeden Leser viel mehr Eindruck machen, wenn es freundlich und sachlich bleibt. Und man sich eben NICHT provozieren lässt, egal wovon. Und es kann ja durchaus auch sein, dass es einfach deeskalierend gemeint war?

    Das wüsste ich gern von Fr. v.d. Leyen, falls sie hier noch mal reinliest: War der Hintergrund Ihres Beitrages eher ein „stellt euch nicht so an“, oder eher ein „in der Ruhe liegt die Kraft“?

  14. marcolino

    Wir sind nicht nur für das verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.
    Molière

    Ich habe mich für’s Tun entschieden 🙂

  15. Timbra

    Ich möchte noch anmerken, dass diese RS-Geschichte ja nun auch im Fernsehen praktiziert und so einer große Anzahl von Hundehaltern bekannt gemacht wurde.

    Zudem ist sie davon unabhängig selbst an mich, die ich nun nicht unbedingt der Hundehalter-Grüppchengeher bin, von mehreren Seiten herangetragen worden. Und es waren eben diese Hundehalter, die sich insbesondere fragten, was die Fachwelt dazu sagt.

    Und nicht zuletzt gibt es eine Menge Hundehalter, die diese Ertel-Einschätzungen buchen. Auch wenn die ihre Hunde nicht tauschen, weiß man nicht, inwieweit sie ihre Hundehaltung den Ertel’schen Grundsätzen angepasst haben, und die sind m.E. schon schlimm genug.

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