Schlagwort-Archiv: Genetik

Wissenschaftliche Anmerkungen

Dr. Udo Gansloßer, namhafter Autor viel gelesener Fachliteratur zum Thema Hund, ist Privatdozent für Zoologie an der Universität Greifswald und dem Institut für spezielle Zoologie der Universität Jena. Er betreut, neben seinen Unterrichts- und Seminartätigkeiten, zahlreiche Forschungsprojekte über Haushunde und Wildhundeartige. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf Sozialbeziehungen und sozialen Mechanismen.

Wir danken ihm und dem Wolf Magazin, dass wir diesen Artikel hier veröffentlichen dürfen.

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Günther Bloch: Kanidenverbände

Wir stimmen allen „Rudlern“ zu: Praktisches Erleben ist durch nichts zu ersetzen. Praktisches Erleben verschafft einem einmalige Erkenntnisse. Man kann sehen und „das was man sieht einfach mal entfalten lassen“ – super. Gerne übernehmen wir eine Vorreiterrolle in Sachen Berichterstattung zum praktisch erlebten „Wolfsrudelleben“. Der nachfolgende Bericht basiert auf praktisch erlebten Freilanderfahrungen mit Wolf und Hund. Weitere werden folgen. Mit Daten und Fakten.
Liebe Rudler, liebe Frau Ertel: Nun würde ich eigentlich nur noch gerne Ihre gewonnenen Einsichten aus ihrem eigenen praktischen Erleben mit Wölfen lesen. Aus reiner Neugierde. Und weil Sie doch immer alle fordern, dass man sich auf praktisch Erlebtes konzentrieren sollte. Wie könnte ich da widersprechen. Ich nehme Sie beim Wort und bin schon ganz gespannt, was Sie so alles mit Wölfen praktisch erlebt haben.
– LG Günther Bloch

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Rudelstellungen und Wissenschaft

Das zentrale Element der RS-Lehre sind die sieben „vererbten Rudelstellungen“ bei Hunden, bezeichnet mit den wissenschaftlich klingenden Kürzeln VLH, NLH, MBH, V2, V3, N2 und N3. Sie können Laien zunächst plausibel erscheinen. Immerhin gibt es im Tierreich wirklich angeborene Kasten bei einigen staatenbildenden Insektenarten, z.B. bei Ameisen. Und Kaniden nehmen in Verbänden tatsächlich unterschiedliche Ränge und Rollen ein. Allerdings sind keine Beobachtungen von Hunden oder Wölfen bekannt (=> Bloch 2014), die in irgendeiner Form auf vererbte Rudelstellungen passen würden. Von den verschiedenen Erklärungen der Vereinsgründerin Barbara Ertel, woher sie diese sieben Stellungen habe, hält keine einer Überprüfung stand. Weder ihr noch einer ihrer Anhängerinnen ist es bisher gelungen, ein „strukturiertes Rudel“ zusammenzustellen, in dem solche Stellungen real beobachtbar wären. Da nur Ertel selbst die Stellungen sehen kann, entziehen sie sich ohnehin der objektiven Untersuchung. Weiterlesen