Schlagwort-Archiv: Experimente

Das Narrenschiff nimmt Kurs aufs Riff

Mit dem folgenden Interview entsprechen wir dem Wunsch einiger RS-Aussteiger, die aktuellen Zustände im verbliebenen Restzirkel um Barbara Ertels Rudelstellungsverein publik zu machen. Angehängt an das Interview findet sich das Statement der Aussteigerin, die mit der Bitte einer Veröffentlichung an uns herantrat. Sie hat, wie wir meinen, den Titel sehr treffend gewählt. Weiterlesen

Rudel-Dämmerung

Wir erinnern uns an das schöne Bild von glücklichen, freudig miteinander „arbeitenden“ Hunden, das uns gemalt wurde. Werden Hunde ihrer „angeborenen Stellung“ gerecht gehalten und vom Menschen unbehelligt gelassen, so blühen sie auf, hieß es. Jäger interessierten sich nicht mehr für die Jagd, aggressive Hunde verlören ihre Aggressionen. Der zu zahlende Preis sei der, dass die Hunde immer weniger Interesse am Menschen zeigten. Dafür aber herrsche im korrekt zusammengestellten, „strukturierten“ Rudel friedliches Zusammenleben unter glücklichen Hunden. Draußen liefen Hunde „in Struktur“ stets „wie an einer Perlenschnur“ hinter einander her. Zweiflern wurde immer wieder gesagt: „man muss es gesehen und erlebt haben“. Das allerdings wurde von Anfang an schwergemacht. Diese angeblich so paradiesischen Vorgänge liefen hinter immer undurchsichtigeren Zäunen ab, Fremde wurden verjagt.

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Beziehungs- und Bindungsformen

Günther Bloch gilt als renommierter Kynologe und hat sich durch seine Beobachtungen an wild lebenden Wölfen u.a. im kanadischen Banff-Nationalpark als Wolfsforscher etabliert. Zudem leitete Bloch ein viel beachtetes Studienprojekt an frei lebenden Straßenhunden in der Toskana. Außerdem ist Bloch vielgelesener Autor fundierter Fachliteratur über Hunde und führt auch 2015 wieder Seminare durch, die sich an der Realität neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse orientieren.

In diesem Fachartikel geht es um die neuesten Erkenntnisse aus der Freilandforschung an Wölfen, um deren Beziehungs- und Bindungsformen. Weiterlesen

Interview mit Stefan Kirchhoff

Stefan Kirchhoff arbeitete zwölf Jahre lang hauptberuflich als Tierpfleger im Tierschutz. Nach seiner Tierpflegerlehre leitete er in Italien eineinhalb Jahre lang als stellvertretender Projektleiter das „Tuscany Dog Project“ von Günther Bloch. Danach war er für fünf Jahre als Tierheimleiter tätig. Der Auslandstierschutz und die Vermittlung von Auslandshunden aus Rumänien und Ungarn gehörten dabei zu seinen Tätigkeiten. Während dieser Zeit bereiste Stefan Kirchhoff beruflich und privat diverse Länder wie Ungarn, Rumänien und Spanien (Teneriffa). Um die bereits durch diese Reisen gewonnenen Erkenntnisse weiter zu vertiefen, gab er die Arbeit im praktischen Tierschutz auf und bereiste mit seinem dreißig Jahre alten Wohnmobil drei Monate lang Italien, Griechenland, die Türkei, Bulgarien, Rumänien, Serbien, Slowenien und Kroatien, um das Leben der Straßenhunde fotografisch zu dokumentieren. Nach seiner Rückkehr schrieb er über seine Erfahrungen mit Straßenhunden ein Buch und gründete eine Hundeschule.

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Rudelstellungen und Wissenschaft

Das zentrale Element der RS-Lehre sind die sieben „vererbten Rudelstellungen“ bei Hunden, bezeichnet mit den wissenschaftlich klingenden Kürzeln VLH, NLH, MBH, V2, V3, N2 und N3. Sie können Laien zunächst plausibel erscheinen. Immerhin gibt es im Tierreich wirklich angeborene Kasten bei einigen staatenbildenden Insektenarten, z.B. bei Ameisen. Und Kaniden nehmen in Verbänden tatsächlich unterschiedliche Ränge und Rollen ein. Allerdings sind keine Beobachtungen von Hunden oder Wölfen bekannt (=> Bloch 2014), die in irgendeiner Form auf vererbte Rudelstellungen passen würden. Von den verschiedenen Erklärungen der Vereinsgründerin Barbara Ertel, woher sie diese sieben Stellungen habe, hält keine einer Überprüfung stand. Weder ihr noch einer ihrer Anhängerinnen ist es bisher gelungen, ein „strukturiertes Rudel“ zusammenzustellen, in dem solche Stellungen real beobachtbar wären. Da nur Ertel selbst die Stellungen sehen kann, entziehen sie sich ohnehin der objektiven Untersuchung. Weiterlesen

Experiment „Volpino-Rudel“

Zu „Studienzwecken“ hat der Verein „vererbte Rudelstellungen e.V.“ fünf aus Italien importierte Hunde, die von Frau Ertel als „passend“ eingestuft wurden, in einem privaten Garten von 350 qm untergebracht. Dort werden sie nun „nach RS gehalten“. Das Tagebuch hierzu ist inzwischen aus dem öffentlichen Bereich des Rudelstellungsforums verschwunden. Weiterlesen