Was macht eine gute Hundeschule aus?

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  • #3392
    HappyIvi
    Gast

    -> Auf Wunsch verschoben.

    Aus gegebenem Anlass würde ich gerne meine Meinung dazu äußern:
    Vorab: Grundsätzlich bin ich dafür, das es einen bundesweit einheitlichen „Grundstock“ für alle Hundeschulen/Trainer/Vereine usw. geben sollte. Für diesen Grundstock sollte es eine Basis geben, auf die dann jeder seinem Talent, Neigungen, Wissen usw. entsprechend aufbauen kann. Das diese Basis nicht mal eben erfunden werden kann, ist schon klar. Nur kann man dann eben auch nicht mal eben per §11 schwuppdiwupp alle Trainer „entmündigen“.
    Für mich gibt es bei den Hundeschulen zwei Kategorien:
    einmal die „herkömmliche“ Hundeschule, Konditionierung der Hunde in Gruppen nach Schema F – teilweise mit Einfluss der TV Helden Rütter & Co. – etwas modernisiert. Diese Sorte Hundeschule wird (und muss es auch) es immer geben. Dafür ist die Zahl der 0815 Hundehalter und ihrer Einstellung: „ich bin dann mal in der Hundeschule, Welpengruppe, Junghundegruppe und dann ist Schluss – einfach noch zu groß. Angebot und Nachfrage – ganz normale Marktwirtschaft.
    Auch ich habe in der Vergangenheit mit meinen Hunden diese 0815 Hundeschulen besucht, mehr oder weniger erfolgreich – je nachdem wie ich es betrachte.
    Für mich persönlich ist eine gute Hundeschule die nachfolgend beschriebene zweite Kategorie, begründet damit, das ich seit 1,5 Jahren eine Herdenschutz-Hündin aus dem Auslandstierschutz übernommen habe, diese Hündin hätte ich in der oben beschriebenen Hundeschule völlig „entmündigt“ und sie wäre heute nicht das, was sie ist! Das verdanke ich ganz allein meiner ganz persönlichen Hund-Mensch-Personal Trainerin Astrid!
    Die zweite Kategorie: Trainer, die sich berufen fühlen und sich mit Leib & Seele auf jeden Hund mit Halter ganz individuell einstellen. Das sind für mich Menschen, die die Gabe besitzen, sich so auf die jeweilige Situation einzustellen und beratend zur Seite stellen – und zwar da, wo das Problem mit dem Hund auftritt – und zwar nicht auf dem Hundeplatz! Menschen, die auch mit dem Halter arbeiten, ihm den Spiegel vorhalten und das Thema Mensch-Hund ganzheitlich betrachten.
    Hier sehe ich zwar langfristig die Zukunft, dennoch wird der Weg dorthin für alle Betroffenen lang, denn die Realität und breite Masse, sieht sich doch immer noch auf dem Hundeplatz klassisch: Sitz! Platz! Beifuß! usw.
    Aber so ist das im Leben: das Besondere zu erkennen vermag nicht jeder, und es zu schätzen erst recht nicht…..
    Und für die breite Masse wird sich auch der Grundstock, die Basis, für alle Trainer bilden müssen. Dafür ist die Anzahl der „Hunde-Mensch-Personal-Trainer“ und ihrer Kunden einfach noch zu gering – im Verhältnis zur Hundeschule, wo im Kurs mal eben 10 Hunde gleichzeitig trainiert werden können.
    Ich drücke allen betroffenen Trainern beide Daumen und hoffe, das für Alle eine akzeptable Lösung gefunden werden kann.

    #3561
    Klara Feixen
    Gast

    Für mich sind die einzig sinnvollen hundeschulen die VDH Hundeplätze, auf denen man entsprechende prüfungen nach VDH standard ablegen kann. Nämlich VDH hundeführerschein, begleithundeprüfung und diverse andere sinnvolle angebote zum beschäftigen und erziehen eines familienhundes. Wir haben nun schon unseren 4. hovawart und jeder von ihnen hat seine prüfungen erfolgreich bestanden und wir hatten nie probleme mit unseren hunden. Dazu ist das angebot auch noch kostengünstig, nur vereinsmitgliedschaft und entsprechende kursgebühr. Gibts auch in jeder größeren stadt oder ortschaft. Auch SV vereine nehmen heute alle rassen und mischlinge gerne und wohlwollend in ihren reihen auf. Nebenbei lernt man viel über hunde und zucht. Kann ich ehrlich nur empfehlen!
    Dann ist mir aufgefallen, dass immer mehr sog. private hundetrainer auftauchen und ne menge geld für eine trainingsstunde verlangen. Ich habe mich mit vielen hundefreunden darüber ausgetauscht, die sich schon einige dieser angebote angesehen hatten, aber letztendlich nicht zufrieden waren.
    Da haben wir einen hund, ein problem, bekommen aber 100 verschiedene ratschläge. Es besteht keine einigkeit und somit wandert manch ein vierbeiner nicht selten von einem zum anderen hundetrainer, ohne dass seine probleme verschwinden. Sicher, viele wege führen letztlich nach rom, aber ich finde das nicht unbedingt seriös. Vor 30 jahren gab es diese privaten trainer auch nicht, sondern nur die normalen hundeplätze und das reichte aus. Warum sollte das heute anders sein? Und ehrlich: ich bin nicht bereit, für eine übungsstunde zwischen 30,- und 60,- € zu bezahlen. Dafür kann ich bei uns im hundeverein ein ganzes jahr trainieren. Und der vdh hat einen guten ruf. Ich fühle mich da auch noch nach 30 jahren gut aufgehoben.
    Was diese neue trainerlizenz anbelangt, kann die je nach region von jedem erlangt werden, der sich ein bisschen in die materie einliest. Es gibt trainer mit dieser lizenz, die noch immer mit Telereizgeräten hantieren!???
    Da fehlen mir echt die worte. Am besten ist es immer noch, auf den eigenen bauch zu hören. Schwarze schafe gibt es leider überall. Was ich sagen will ist, dass gutes hundetraining nicht teuer sein muss. Da braucht es keine privaten hundetrainer.

    Sportliche Grüße
    Klara Feixen

    #3570
    Carla
    Gast

    Tja, die Telereizgeräte haben innerhalb des SV immer noch einen festen und prominenten Platz. Man kann auf einem Vereinsplatz einen guten, modernen Ausbilder finden, oder einen Tiermisshandler. Nicht anders bei den Privaten. Nur – die Vereinsausbilder werden vom neuen Tierschutzgesetz nicht mal erfasst.

    Ein Vereinsplatz ist auch nicht die Antwort die jedem Halter und jedem Hund passt. Ich kenne noch die Zeiten, da war die Ausbildung in allen Vereinen nahezu identisch. Prickelnd fand ich das nicht.

    #3579
    Alwine
    Gast

    Ich denke nicht, dass man das nach VDH oder gewerblich trennen kann. In beiden Bereichen gibt es gute und schlechte Trainer. Und an der Ausbildung selbst liegt es nicht – ich empfand jedenfalls den VDH-Trainerschein als eine Erfahrung, die ich nicht unbedingt wiederholen müsste…

    #3592
    Klara Feixen
    Gast

    Warum sind denn die privaten hundetrainer dermaßen überteuert? Weil mit der hilflosigkeit vieler hundehalter schnelles und gutes geld zu verdienen ist! Viele hundehalter wissen gar nicht, dass es VDH hundeplätze gibt, weil die nicht viel werbung machen. Es kommt letztendlich immer darauf an, was ein hundehalter mit seinem hund erreichen möchte und wie gesagt, schwarze schafe gibt es überall. Aber warum einen haufen geld für etwas ausgeben, das man eben so gut viel günstiger haben kann? Dann lieber das eingesparte geld für ein paar leckere rindersteaks ausgeben, da hat der hund mehr davon. 🙂
    Wie gesagt, früher gings auch ohne gewerbliche hundetrainer und alles war gut.
    Was ist heute anders? Warum sollte man heute gewerbliche hundetrainer benötigen? Ist es nicht einfach eine modeerscheinung unserer heutigen zeit? Bei vielen scheint das geld sehr locker zu sitzen oder wie erkläre ich mir die preispolitik in diesen bereichen?

    #3593
    Gaby
    Gast

    @Klara: Warum sind denn die privaten hundetrainer dermaßen überteuert?

    Wenn Du Dir das hier: http://www.bunte.de/vermischtes/editorial-gar-nicht-nett-dieses-nette-herrchen-113014.html
    mal durchliest und evtl. noch den dazugehörigen Artikel (den es aber nur in der Print-Ausgabe gibt, die ich zufällig beim Zahnarzt gelesen habe), dann wirst Du sehen, warum private Hundetrainer nicht „preisgünstiger“ sein können, wenn sie auf diesen Zug aufgesprungen sind. Über 600 Euro monatlich an einen Franchise-Geber abdrücken zu müssen, schlägt sich halt auf die Stundenpreise nieder, wenn man als Hundetrainer einigermaßen über die Runden kommen will. Und dass viele Leute auf einen prominenten Namen abfahren, hat man ja auch bei Maja Nowak miterleben dürfen.

    #3594
    Sibylle
    Gast

    Wer private Hundetrainer überteuert findet, der möge sich mal bitte hinsetzen und eine kleine betriebswirtschaftliche Rechnung aufmachen. Mal abgesehen davon, ob jemand gut ist oder nicht – viele private Hundetrainer finanzieren letztlich ihre Tätigkeit durch einen anderen Job, den Ehemann/frau oder die eigene Rente, Freizeit und Gesundheit. Wer Einzelstunden unter 30 Euro anbietet, ist nicht günstig, sondern zahlt drauf – auf lange Sicht. Ob man das zahlen will oder nicht, ist ja dem Kunden überlassen.

    Dass früher „alles gut“ war – naja, ich unterschreibe das nicht. Auf jeden Fall sind die Ansprüche der Umwelt an unsere Hunde heute sehr viel höher, die ethisch-moralischen Ansprüche der Halter an die Erziehungsmethoden auch, und nicht zuletzt trägt die oft völlig verfehlte Rassewahl zu Problemen bei, genauso wie die Tatsache, dass nicht jeder einen rumänischen Herdenschutzhund oder einen traumatisierten Strassenhund führen kann oder sollte. All das gabs „früher“ so nicht – der „Markt“ hat sich geändert.

    Wer glaubt, dass man bei der Vielfalt der Anforderungen heute mit einer standardisierten Methode Erfolg haben kann, liegt m.E. völlig daneben. Hunde und Menschen sind verschieden und brauchen unterschiedliche Lehrer. Innerhalb der Grenzen des Tierschutzes (die ich auf vielen Hundeplätzen eher verletzt sehe als bei privaten Trainern).
    Letztlich kamen die Rufe nach Vereinheitlichung und Zertifizierung (wie typisch deutsch) ja aus der „Szene“ selbst, und man hat sich, wie erwartet, nur selbst geschadet.

    #3595
    Wortzauberin
    Gast

    @Klara – ich kann dem nicht zustimmen. Was ich bisher an VDH-Hundeplätzen oder -schulen gesehen habe, war weder in meinem noch im Sinne meiner Hunde. Zu viele schwarze Schafe in meinen Augen, eine Rosine zum Rauspicken habe ich leider dort nicht gesehen.

    Gesehen und erlebt habe ich hingegen „Private“, die mit echtem Herzblut bei der Sache waren, und natürlich müssen die auch von was leben, wenn sie nicht über einen Verein bzw. Mitgliedsbeiträge finanziert werden. Schwarze Schafe gibt es überall, keine Frage, und persönlich bin ich froh, dass ich trotz „Problemhunden“ nie in einer Vereins-Hundeschule war oder mich an einen privaten Hundetrainer gewandt habe.

    Pauschale Lösungen sind keine Option für Individuen, so viel steht fest, deshalb ist seitens Trainern Flexibilität, Enfühlungsvermögen, etc. gefragt – neben dem Hund sind da ja immer auch noch die Lebensumstände und der Mensch an seiner Seite zu berücksichtigen.

    Was den VDH angeht – die angeschlossenen Züchter sind auch nicht alle das Gelbe vom Ei und es gibt ja auch solche, die „nach RS züchten“, ohne, dass der VDH trotz Kritik einschreiten könnte, denn zählen tun lediglich die Rassestandards. VDH-Züchter-Welpen mit Parvo, die an unerfahrene Hundehalter abgegeben wurden, waren mancherorts in Deutschland einige Zeit Standard, auch solche mit völlig unsozialisierten Verhaltensauffälligkeiten, was dann den 0815-Hundehalter quasi zwang, eine Hundeschule aufzusuchen, wobei selbstverständlich eine angeschlossene empfohlen wurde. Dort wurde dann unter anderem beispielsweise neben „Sitz, Platz, Fuß“ mit Schreckschusspistole versucht, Hunde alltagstauglich zu machen. Geniale Lösung.

    #3597
    Carla
    Gast

    Es ist doch sicher offensichtlich, dass der Unterricht auf einem Vereinsplatz nach ganz anderen wirtschaftlichen Gesichtspunkten funktioniert, als ein Betrieb. Aber dazu muss man sich mit der finanziellen Seite eines Betriebes befassen. Der Verein finanziert sich durch Mitglieder, die Ausbilder arbeiten kostenlos. Wer eine gewerbliche Hundeschule betreibt muss die Preise so kalkulieren, dass sowohl der Betrieb als auch die Lebenshaltungskosten gedeckt sind.

    Und: ob es die Ausgabe wert ist – das entscheidet wie in allen Konsumfragen immer nur der individuelle Konsument.

    Ich kenne viele Leute, die halten die Ausgaben die wir Hundehalter auf uns nehmen als vollkommen sinnlos, weil man mit dem Geld besseres anfangen kann.

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